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SPD weiblich, Grüne verantwortlich

■ Rote und grüne Parteitage in Schleswig-Holstein

Die schleswig-holsteinische SPD geht erstmals mit einer Frau an der Spitze in eine Bundestagswahl. Die frühere Sprecherin des früheren SPD-Chefs Björn Engholm, Cornelie Sonntag-Wolgast, wurde am Sonnabend auf einem Landesparteitag in Eckernförde mit 118 von 163 Stimmen auf den ersten Listenplatz gesetzt. Sie verdrängte den Kieler Bundestagsabgeordneten und langjährigen Spitzenkandidaten Norbert Gansel (104 Stimmen) auf Platz zwei.

Die Nord-SPD fordert Einnahmeverbesserungen des Staates durch eine 1,5prozentige Vermögensabgabe bei den „oberen zehn Prozent“, Arbeitsmarktabgaben für Beamte, Selbständige und Politiker sowie eine Energiesteuer. Der Wohnungsbau solle forciert und Tempolimits von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen und 30 kmh auf kleinen Straßen innerhalb von Ortschaften eingeführt werden. Denn die SPD, so Cornelie Sonntag, dürfe nicht das „linksliberale Feld“ räumen und die Grünen zum Auffangbecken für enttäuschte SPD-Wähler machen.

Die Grünen in Schleswig-Holstein wollen ihr Stammwählerpotential erhöhen. „Da darf es keine Berührungsängste geben“, sagte der Sprecher des Landesvorstandes, Rainer Steenblock, am Sonnabend auf der Landesdelegiertenkonferenz in Neumünster.

Die Zugewinne bei den Kommunalwahlen am 20. März bedeuteten auch ein Mehr an Verantwortung. Die neuen Mehrheitsverhältnisse in vielen Kreis- und Kommunalparlamenten böten vielerorts die Chance, mit der SPD zusammenzuarbeiten. „Wir sind vom Wähler gezwungen worden, die Kontakte zu den Sozialdemokraten zu intensivieren“, sagte Steenblock. lno

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