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SPD-Spitzenkandidatur in Hessen"Falls Andrea verzichtet"

Es mehren sich Zeichen, dass Ypsilanti auf die Spitzenkandidatur für die Hessen-SPD verzichtet. Alternative wäre Manfred Schaub, der eher konservative Chef der SPD Hessen-Nord.

Nachdenken über Alternativen zu Ypsilanti werden in Hessen immer lauter. Bild: dpa

Verzichtet die linke Sozialdemokratin Andrea Ypsilanti auf eine erneute Spitzenkandidatur bei den jetzt in Hessen anstehenden Neuwahlen? Macht sie den Weg frei für den eher konservativ orientierten Chef der SPD Hessen-Nord, Manfred Schaub? In Wiesbaden mehrten sich am Freitag die Zeichen, dass es so kommen wird. Schaub sei "erste Wahl", sagte ein Sozialdemokrat aus dem erweiterten Stab von Ypsilanti der taz - "falls Andrea verzichtet". Vieles deute darauf hin, dass sie das tue.

Eine Pressemeldung, nach der Ypsilanti bereits von einer erneuten Kandidatur Abstand geommen habe, dementierte die Partei allerdings umgehend. "Entgegen anderslautenden Meldungen gibt es keine Entscheidung über die SPD-Spitzenkandidatur zur vorgezogenen Landtagswahl", sagte Parteisprecher Frank Steibli in Wiesbaden. Es bleibe dabei, dass Ypsilanti den Parteigremien am Samstag einen Vorschlag unterbreiten werde.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Reinhard Kahl, betonte, dass der Rückhalt in der hessischen SPD für Ypsilanti auch nach dem Scheitern des Regierungswechsels "außer Zweifel" stehe. Und auch Ypsilanti selbst erklärte nach der Landesvorstandssitzung, dass sie von ihrer "Partei aufgefordert worden" sei, erneut als Spitzenkandidatin der SPD zur Verfügung zu stehen. Auf der Sitzung des Parteirates am Samstag werde sie dazu "einen Vorschlag unterbreiten".

Bundesparteichef Franz Müntefering aber soll bereits am Donnerstag auf einer Krisensitzung in Düsseldorf Ypsilanti nahegelegt haben, den Weg auch für einen personellen Neuanfang freizumachen. Das berichten sowohl die FAZ als auch der Tagesspiegel. Schaub war bei dem Gespräch mit Müntefering ebenso dabei wie der Vorsitzende der SPD Hessen-Süd, Gernot Grumbach.

Auch ein Radiointerview mit Schaub selbst, der in einem Kabinett Ypsilanti Innenminister werden sollte, feuerte am Freitag die Gerüchteküche weiter an. Schaub sprach sich dafür aus, dass die SPD im jetzt anlaufenden Wahlkampf keine Koalition mit irgendeiner anderen Partei mehr ausschließen dürfe.

Nach Informationen der taz wird an der Parteispitze der hessischen SPD die Auffassung vertreten, dass Ypsilanti auch bei einem Verzicht auf die Spitzenkandidatur unbedingt Parteivorsitzende bleiben müsse, allein "wegen der Ausgewogenheit zwischen links und rechts und Nord- und Südhessen".

Nach dem Scheitern des Regierungswechsels in Hessen haben sich inzwischen alle fünf Landtagsparteien für Neuwahlen ausgesprochen. Der Landtag soll in der nächsten Plenarwoche aufgelöst werden, voraussichtlich am 19. November. Die CDU will am 18. Januar wählen und damit fast genau ein Jahr nach der letzten Wahl.

Inzwischen steht die Lauterkeit der Motive der drei neuen Abweichler in der Landtagsfraktion der SPD, die am Montag das avisierte linke Regierungsbündnis endgültig scheitern ließen, auf dem Prüfstand. Sie hatten ihre folgenschwere Entscheidung mit dem Gewissen begründet. Die hessische SPD veröffentlichte im Internet nun Zitate der Renegaten, aus denen hervorgeht, dass zumindest Jürgen Walter und Carmen Everts noch im Oktober voll hinter Ypsilanti standen. So sagte Everts zuletzt am 30. Oktober, einen Tag vor dem Sonderparteitag mit dem 95-Prozent-Votum für den Koalitionsvertrag mit den Grünen, dass sie den Regierungswechsel wolle. Und dass sie keine Extra-Aufforderung brauche, um Andrea Ypsilanti zu wählen.

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24 Kommentare

 / 
  • Y
    yohak

    Christoph Andres schreibt:

     

    "Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen."

     

    Davon kann überhaupt keine Rede sein. Hätten die vier Ypsilanti gewählt, hätten sie bis 2013 in Ruhe weiter ihre Landtagsdiäten kassiert. So gibt es Neuwahlen, die vier werden bestimmt nicht wieder aufgestellt, und sie müssen sich im Januar einen neuen Job suchen.

  • J
    Jacob

    "*** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende."

     

    Liebe taz-Redaktion,

     

    ich finde es richtig, dass Ihr Kommentare, die z. B. beleidigend oder rassistisch sind, herausfiltert. Ich finde es auch in Ordnung, wenn Ihr Kommentare mit einer "Anmerkung der Redaktion" verseht, wenn der Leser-Kommentar grenzwertig ist. Nur solltet Ihr mit diesen Instrumenten zurückhaltend, sorgfältig und gerecht umgehen. Ich sehe nicht was an den Worten von Leserin Sigrit Thiede so krass ist, dass man zu einem "freundlicheren Ton" ermahnen muss.

     

    Um mal ein extremen Leserkommentar aus jüngerer Zeit zu nennen, der ohne "Anmerkung der Redaktion" ausgekommen ist:

     

    "Wenn einer dieser vier demnächst als Berater o.ä. bei Fraport wieder auftaucht, dann bitte Kugel in den Kopf. Wo bleibt die RAF reloaded?" (taz-Leser "Willi" zum Artikel "Gewissen auf Hessisch" von Sabine am Orde).

     

    Ebenfalls aus den letzten Tagen stammt folgender Kommentar von taz-Leser Michael Klein. Auch hier gab es keine "Anmerkung der Redaktion":

     

    "Krause, es handelt sich hier um das Forum der TAZ und nicht um einen rechtslastigen Verein mit rassistischem Mief! Gehn Sie am besten dorthin und verbreiten dort Ihren Dreck!"

     

    Dieser Kommentar war als Antwort auf die Äußerungen des Lesers "Krause" gemeint. Die Äußerungen "Krauses" waren sicherlich kontrovers und lagen in etwa auf CDU-Linie. Als rassistisch würde ich sie aber keinesfalls einstufen. (Die taz-Redaktion offenbar auch nicht, denn sonst wären die Äußerungen von "Krause" wohl kaum - ebenfalls ohne jede "Anmerkung der Redaktion" - ins Netz gestellt worden.)

     

    Es entsteht alles in allem der Eindruck, dass ihr das Instrument der "Anmerkung der Redaktion" etwas willkürlich einsetzt. Das mag auch daran liegen, dass es bei der Vielzahl von Kommentaren nicht immer möglich ist, eine solche Anmerkung zu schreiben. In diesem Fall würde ich aber vorschlagen, das Instrument "Anmerkung der Redaktion" einfach generell nur sehr zurückhaltend einzusetzen. Im Fall von Leserin Sigrit Thiede fand ich eure Anmerkung jedenfalls völlig überflüssig.

     

    Schönes Wochenende

    Jacob

  • WS
    Winfried Schneider

    Da scheint aber eine Leserin alle Moral für sich und die 4 "abtrünnigen" SPD-Apostel gepachtet zu haben ... - ist ja Realsatire!

  • K
    knt

    Ypsi bleibt! Die SPD Rechte meuchelt und soll dafür die Spietzenkandidatur bekommen? NEIN! Wie soll die SPD da den ihre glaubwürdigkeit zurückerlangen? Ich fass es nicht das die Medien versuchen diese mutige der sachlichen Politik verflichtete Frau wegbeißen wollen!

  • ST
    Sigrit Thiede

    Diese Kommentare sprechen für die Ignoranz der Tatsachen. Moralische Ansprüche an sich selbst sind wohl zuviel verlangt. Aber was kann man schon von ideologisch verbohrten Menschen wie den Linken oder Rechten erwarten - Nichts!

    Lernen Sie aus der Geschichte (3.Reich, DDR) und schauen Sie wie Menschen manipuliert, denunziert, verfolgt und ermordet worden sind. Das ist Tatsache. Tatsache ist ebenso, dass die "Linke" sich nicht von ihrer Vergangenheit distanziert hat. So wie es die "Rechten" auch nie taten.

    Ypsilanti muss wissen, dass man mit solchen extremen Gruppen nicht koalieren darf. Sie ist aber genauso blind, wie einige Autoren hier mit ihren zum Teil polemischen Artikeln.

    Und wer wird zur Verantwortung des Debakels gezogen? Die 4 "Abtrünnigen", die auf ihre, zum Teil zugegebenermaßen späte aber doch noch rechtzeitige, moralische Eingebung gehört haben.

    Was muss das für eine Partei und deren Führung sein, wenn in einem freien Land Menschen Angst und Gewissensbisse haben, ihre Meinung zu sagen. Sie werden innerparteilich gejagt und ein Parteiausschlussverfahren wird ihnen angedroht. Deutlicher formuliert: Menschen die anderer Meinung sind, werden mundtot gemacht. Solche Strukturen gab es in der DDR auch.

    Die einzige die hier versagt hat, ist Frau Ypsilanti; und zwar als Mensch, da Moral und Wahrheit für sie ein Fremdwort ist und als Führungsperson, da sie die Sorgen ihrer Parteifreunde nicht ernst genommen hat.

    Eine erneute Kandidatur wird daher auch nicht stattfinden. Dafür ist die Führungsspitze in Berlin noch intelligent genug, um das nicht zuzulassen.

     

    *** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende.

  • MK
    Marcus Kreft

    Sehe ich genauso wie die beiden anderen Kommentatoren. Y muss erneut als Spitzenkandidatin ran und die Wähler haben dann die Entscheidung. Den Fehler, eine Partei klar von vornherein auszuschließen, wird wohl künftig nicht mehr gemacht. Ich bin sehr gespannt und hoffnungsgeladen ;)

  • CA
    Christoph Andres

    Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen.Obwohl diese, wie sich nach und nach heraus stellt, sie bis zuletzt in dem Glauben bestärkt haben, es drohe kein zweites Schleswig-Holstein-Debakel. Da drängt sich einem doch der Verdacht auf, dass da Gegner auf höherer Ebene die Strippen gezogen haben könnten...

  • AS
    Angela Strobel

    Nix da. Y muss ran.

    Das ist sie der Partei und den Waehlern schuldig.

    Abtreten kann sie immernoch.

    Soviel Zeit muss sein.

    Der hessische Waehler moechte jetzt sein Urteil sprechen.

    Kneifen gilt nicht.

  • Y
    yohak

    Christoph Andres schreibt:

     

    "Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen."

     

    Davon kann überhaupt keine Rede sein. Hätten die vier Ypsilanti gewählt, hätten sie bis 2013 in Ruhe weiter ihre Landtagsdiäten kassiert. So gibt es Neuwahlen, die vier werden bestimmt nicht wieder aufgestellt, und sie müssen sich im Januar einen neuen Job suchen.

  • J
    Jacob

    "*** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende."

     

    Liebe taz-Redaktion,

     

    ich finde es richtig, dass Ihr Kommentare, die z. B. beleidigend oder rassistisch sind, herausfiltert. Ich finde es auch in Ordnung, wenn Ihr Kommentare mit einer "Anmerkung der Redaktion" verseht, wenn der Leser-Kommentar grenzwertig ist. Nur solltet Ihr mit diesen Instrumenten zurückhaltend, sorgfältig und gerecht umgehen. Ich sehe nicht was an den Worten von Leserin Sigrit Thiede so krass ist, dass man zu einem "freundlicheren Ton" ermahnen muss.

     

    Um mal ein extremen Leserkommentar aus jüngerer Zeit zu nennen, der ohne "Anmerkung der Redaktion" ausgekommen ist:

     

    "Wenn einer dieser vier demnächst als Berater o.ä. bei Fraport wieder auftaucht, dann bitte Kugel in den Kopf. Wo bleibt die RAF reloaded?" (taz-Leser "Willi" zum Artikel "Gewissen auf Hessisch" von Sabine am Orde).

     

    Ebenfalls aus den letzten Tagen stammt folgender Kommentar von taz-Leser Michael Klein. Auch hier gab es keine "Anmerkung der Redaktion":

     

    "Krause, es handelt sich hier um das Forum der TAZ und nicht um einen rechtslastigen Verein mit rassistischem Mief! Gehn Sie am besten dorthin und verbreiten dort Ihren Dreck!"

     

    Dieser Kommentar war als Antwort auf die Äußerungen des Lesers "Krause" gemeint. Die Äußerungen "Krauses" waren sicherlich kontrovers und lagen in etwa auf CDU-Linie. Als rassistisch würde ich sie aber keinesfalls einstufen. (Die taz-Redaktion offenbar auch nicht, denn sonst wären die Äußerungen von "Krause" wohl kaum - ebenfalls ohne jede "Anmerkung der Redaktion" - ins Netz gestellt worden.)

     

    Es entsteht alles in allem der Eindruck, dass ihr das Instrument der "Anmerkung der Redaktion" etwas willkürlich einsetzt. Das mag auch daran liegen, dass es bei der Vielzahl von Kommentaren nicht immer möglich ist, eine solche Anmerkung zu schreiben. In diesem Fall würde ich aber vorschlagen, das Instrument "Anmerkung der Redaktion" einfach generell nur sehr zurückhaltend einzusetzen. Im Fall von Leserin Sigrit Thiede fand ich eure Anmerkung jedenfalls völlig überflüssig.

     

    Schönes Wochenende

    Jacob

  • WS
    Winfried Schneider

    Da scheint aber eine Leserin alle Moral für sich und die 4 "abtrünnigen" SPD-Apostel gepachtet zu haben ... - ist ja Realsatire!

  • K
    knt

    Ypsi bleibt! Die SPD Rechte meuchelt und soll dafür die Spietzenkandidatur bekommen? NEIN! Wie soll die SPD da den ihre glaubwürdigkeit zurückerlangen? Ich fass es nicht das die Medien versuchen diese mutige der sachlichen Politik verflichtete Frau wegbeißen wollen!

  • ST
    Sigrit Thiede

    Diese Kommentare sprechen für die Ignoranz der Tatsachen. Moralische Ansprüche an sich selbst sind wohl zuviel verlangt. Aber was kann man schon von ideologisch verbohrten Menschen wie den Linken oder Rechten erwarten - Nichts!

    Lernen Sie aus der Geschichte (3.Reich, DDR) und schauen Sie wie Menschen manipuliert, denunziert, verfolgt und ermordet worden sind. Das ist Tatsache. Tatsache ist ebenso, dass die "Linke" sich nicht von ihrer Vergangenheit distanziert hat. So wie es die "Rechten" auch nie taten.

    Ypsilanti muss wissen, dass man mit solchen extremen Gruppen nicht koalieren darf. Sie ist aber genauso blind, wie einige Autoren hier mit ihren zum Teil polemischen Artikeln.

    Und wer wird zur Verantwortung des Debakels gezogen? Die 4 "Abtrünnigen", die auf ihre, zum Teil zugegebenermaßen späte aber doch noch rechtzeitige, moralische Eingebung gehört haben.

    Was muss das für eine Partei und deren Führung sein, wenn in einem freien Land Menschen Angst und Gewissensbisse haben, ihre Meinung zu sagen. Sie werden innerparteilich gejagt und ein Parteiausschlussverfahren wird ihnen angedroht. Deutlicher formuliert: Menschen die anderer Meinung sind, werden mundtot gemacht. Solche Strukturen gab es in der DDR auch.

    Die einzige die hier versagt hat, ist Frau Ypsilanti; und zwar als Mensch, da Moral und Wahrheit für sie ein Fremdwort ist und als Führungsperson, da sie die Sorgen ihrer Parteifreunde nicht ernst genommen hat.

    Eine erneute Kandidatur wird daher auch nicht stattfinden. Dafür ist die Führungsspitze in Berlin noch intelligent genug, um das nicht zuzulassen.

     

    *** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende.

  • MK
    Marcus Kreft

    Sehe ich genauso wie die beiden anderen Kommentatoren. Y muss erneut als Spitzenkandidatin ran und die Wähler haben dann die Entscheidung. Den Fehler, eine Partei klar von vornherein auszuschließen, wird wohl künftig nicht mehr gemacht. Ich bin sehr gespannt und hoffnungsgeladen ;)

  • CA
    Christoph Andres

    Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen.Obwohl diese, wie sich nach und nach heraus stellt, sie bis zuletzt in dem Glauben bestärkt haben, es drohe kein zweites Schleswig-Holstein-Debakel. Da drängt sich einem doch der Verdacht auf, dass da Gegner auf höherer Ebene die Strippen gezogen haben könnten...

  • AS
    Angela Strobel

    Nix da. Y muss ran.

    Das ist sie der Partei und den Waehlern schuldig.

    Abtreten kann sie immernoch.

    Soviel Zeit muss sein.

    Der hessische Waehler moechte jetzt sein Urteil sprechen.

    Kneifen gilt nicht.

  • Y
    yohak

    Christoph Andres schreibt:

     

    "Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen."

     

    Davon kann überhaupt keine Rede sein. Hätten die vier Ypsilanti gewählt, hätten sie bis 2013 in Ruhe weiter ihre Landtagsdiäten kassiert. So gibt es Neuwahlen, die vier werden bestimmt nicht wieder aufgestellt, und sie müssen sich im Januar einen neuen Job suchen.

  • J
    Jacob

    "*** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende."

     

    Liebe taz-Redaktion,

     

    ich finde es richtig, dass Ihr Kommentare, die z. B. beleidigend oder rassistisch sind, herausfiltert. Ich finde es auch in Ordnung, wenn Ihr Kommentare mit einer "Anmerkung der Redaktion" verseht, wenn der Leser-Kommentar grenzwertig ist. Nur solltet Ihr mit diesen Instrumenten zurückhaltend, sorgfältig und gerecht umgehen. Ich sehe nicht was an den Worten von Leserin Sigrit Thiede so krass ist, dass man zu einem "freundlicheren Ton" ermahnen muss.

     

    Um mal ein extremen Leserkommentar aus jüngerer Zeit zu nennen, der ohne "Anmerkung der Redaktion" ausgekommen ist:

     

    "Wenn einer dieser vier demnächst als Berater o.ä. bei Fraport wieder auftaucht, dann bitte Kugel in den Kopf. Wo bleibt die RAF reloaded?" (taz-Leser "Willi" zum Artikel "Gewissen auf Hessisch" von Sabine am Orde).

     

    Ebenfalls aus den letzten Tagen stammt folgender Kommentar von taz-Leser Michael Klein. Auch hier gab es keine "Anmerkung der Redaktion":

     

    "Krause, es handelt sich hier um das Forum der TAZ und nicht um einen rechtslastigen Verein mit rassistischem Mief! Gehn Sie am besten dorthin und verbreiten dort Ihren Dreck!"

     

    Dieser Kommentar war als Antwort auf die Äußerungen des Lesers "Krause" gemeint. Die Äußerungen "Krauses" waren sicherlich kontrovers und lagen in etwa auf CDU-Linie. Als rassistisch würde ich sie aber keinesfalls einstufen. (Die taz-Redaktion offenbar auch nicht, denn sonst wären die Äußerungen von "Krause" wohl kaum - ebenfalls ohne jede "Anmerkung der Redaktion" - ins Netz gestellt worden.)

     

    Es entsteht alles in allem der Eindruck, dass ihr das Instrument der "Anmerkung der Redaktion" etwas willkürlich einsetzt. Das mag auch daran liegen, dass es bei der Vielzahl von Kommentaren nicht immer möglich ist, eine solche Anmerkung zu schreiben. In diesem Fall würde ich aber vorschlagen, das Instrument "Anmerkung der Redaktion" einfach generell nur sehr zurückhaltend einzusetzen. Im Fall von Leserin Sigrit Thiede fand ich eure Anmerkung jedenfalls völlig überflüssig.

     

    Schönes Wochenende

    Jacob

  • WS
    Winfried Schneider

    Da scheint aber eine Leserin alle Moral für sich und die 4 "abtrünnigen" SPD-Apostel gepachtet zu haben ... - ist ja Realsatire!

  • K
    knt

    Ypsi bleibt! Die SPD Rechte meuchelt und soll dafür die Spietzenkandidatur bekommen? NEIN! Wie soll die SPD da den ihre glaubwürdigkeit zurückerlangen? Ich fass es nicht das die Medien versuchen diese mutige der sachlichen Politik verflichtete Frau wegbeißen wollen!

  • ST
    Sigrit Thiede

    Diese Kommentare sprechen für die Ignoranz der Tatsachen. Moralische Ansprüche an sich selbst sind wohl zuviel verlangt. Aber was kann man schon von ideologisch verbohrten Menschen wie den Linken oder Rechten erwarten - Nichts!

    Lernen Sie aus der Geschichte (3.Reich, DDR) und schauen Sie wie Menschen manipuliert, denunziert, verfolgt und ermordet worden sind. Das ist Tatsache. Tatsache ist ebenso, dass die "Linke" sich nicht von ihrer Vergangenheit distanziert hat. So wie es die "Rechten" auch nie taten.

    Ypsilanti muss wissen, dass man mit solchen extremen Gruppen nicht koalieren darf. Sie ist aber genauso blind, wie einige Autoren hier mit ihren zum Teil polemischen Artikeln.

    Und wer wird zur Verantwortung des Debakels gezogen? Die 4 "Abtrünnigen", die auf ihre, zum Teil zugegebenermaßen späte aber doch noch rechtzeitige, moralische Eingebung gehört haben.

    Was muss das für eine Partei und deren Führung sein, wenn in einem freien Land Menschen Angst und Gewissensbisse haben, ihre Meinung zu sagen. Sie werden innerparteilich gejagt und ein Parteiausschlussverfahren wird ihnen angedroht. Deutlicher formuliert: Menschen die anderer Meinung sind, werden mundtot gemacht. Solche Strukturen gab es in der DDR auch.

    Die einzige die hier versagt hat, ist Frau Ypsilanti; und zwar als Mensch, da Moral und Wahrheit für sie ein Fremdwort ist und als Führungsperson, da sie die Sorgen ihrer Parteifreunde nicht ernst genommen hat.

    Eine erneute Kandidatur wird daher auch nicht stattfinden. Dafür ist die Führungsspitze in Berlin noch intelligent genug, um das nicht zuzulassen.

     

    *** Anmerkung der Redaktion: Wir bitten um einen freundlicheren Ton in der Debatte. Voraussetzung ist der Respekt für Andersdenkende.

  • MK
    Marcus Kreft

    Sehe ich genauso wie die beiden anderen Kommentatoren. Y muss erneut als Spitzenkandidatin ran und die Wähler haben dann die Entscheidung. Den Fehler, eine Partei klar von vornherein auszuschließen, wird wohl künftig nicht mehr gemacht. Ich bin sehr gespannt und hoffnungsgeladen ;)

  • CA
    Christoph Andres

    Ist es denn zu fassen? Ypsilanti soll in die zweite Reihe zurücktreten, wird quasi abgestraft, und die, die ihr und uns das eingebrockt haben, dürfen weitermachen als sei nichts gewesen.Obwohl diese, wie sich nach und nach heraus stellt, sie bis zuletzt in dem Glauben bestärkt haben, es drohe kein zweites Schleswig-Holstein-Debakel. Da drängt sich einem doch der Verdacht auf, dass da Gegner auf höherer Ebene die Strippen gezogen haben könnten...

  • AS
    Angela Strobel

    Nix da. Y muss ran.

    Das ist sie der Partei und den Waehlern schuldig.

    Abtreten kann sie immernoch.

    Soviel Zeit muss sein.

    Der hessische Waehler moechte jetzt sein Urteil sprechen.

    Kneifen gilt nicht.