SPD-Schattenkabinett : Absurde Aufgabe für Linken-Jäger
Die SPD in Niedersachen hat mit dem Altgewerkschaftler Wolfgang Denia eine wohl veritable Waffe gegen die Linken als Minister für ihr Schattenkabinett bestellt – falls sich das Gerücht bestätigt. Der Ex-Verdi-Vorsitzende Denia ist ein begnadeter Polemiker, viele der Linkspartei-Abweichler kommen aus seinen Reihen. Zudem hat Denia durchblicken lassen, dass er verstärkt auf Themen setzen würde, die sozial Schwache an die Partei binden – ebenso wie Die Linke.
KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG
Auch wenn das meist Politikfelder betrifft, für die der Bund zuständig ist. Hau-Drauf Denia hat außerdem eine fast schon absurde Aufgabe: Er muss gegen die Linkspartei wettern, obwohl die SPD wahrscheinlich nur mit ihr eine Aussicht hat, Regierungschef Christian Wulff (CDU) bei der kommenden Landtagswahl abzulösen.
Laut Umfragen ist derzeit in Niedersachsen eine Wiederwahl von Schwarz-Gelb wahrscheinlich. Alles verschiebt sich, wenn die Linke über die Fünf-Prozent-Hürde springt. Dann geht auch eine Große Koalition, wahrscheinlicher ist Rot-rot-grün. Aber: Wer sind die Linken? Bislang sind sie kaum wahrzunehmen. SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner will übers Klüngeln mit den Dunkelroten nicht reden – aus Angst vor Rotfront-Polemik der CDU. Dabei weiß auch er: Die Linke ist seine einzige Chance, Ministerpräsident in Niedersachsen zu werden.