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Archiv-Artikel

SPD-Krise Selbstzerfleischung pur

„Er lernt es nicht mehr“ – diesen resignierten Ausspruch konnte man zuletzt mehr als einmal in den Kulissen der SPD vernehmen. Wieder einmal hat Mathias Petersen, der in der Partei keinem traut außer sich selbst, in der Krise intuitiv das Falsche getan. Statt die Kritik der SPD-Kreisvorsitzenden ernst zu nehmen, ist er über die Medien auf innerparteilichen Konfrontationskurs gegangen.

Kommentarvon Marco Carini

Eine Offensive, die für den 51-Jährigen zum Amoklauf werden könnte. Die Opfer: Er selbst und die gesamte Partei, die in der Kandidatenfrage ihre Wahlchancen derzeit leichtfertig verspielt.

Tatsächlich ist es vor allem sein mangelnder politischer Instinkt, mit dem Petersen sich immer wieder selber Fallen stellt. Dass nun viele SPDler lieber „ein Ende mit Schrecken als einen Schrecken ohne Ende“ wollen, hat sich Petersen ein gutes Stück selbst zuzuschreiben.

Hätten Petersens Gegner frühzeitig einen profilierten Gegenkandidaten gehabt– der 51-Jährige wäre vermutlich schon längst im politischen Ruhestand. Doch wer keine personelle Alternative in der Hinterhand hat, kann nicht putschen. Mit dem Joker Dorothee Stapelfeldt werden die Karten nun neu gemischt. Durch eine Mitgliederbefragung aber droht innerparteiliche Selbstzerfleischung pur. Freuen kann sich da nur einer: Bürgermeister Ole von Beust.