■ Russisches Öl rollt auf Japan zu: Beim Kampf gegen Wellen machtlos
Tokio (AP) – Winde mit Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde und sechs Meter hohe Wellen haben gestern den Kampf gegen die Ölpest vor der Küste Japans verhindert. Ein Sprecher des Seefahrtsamts sagte, daß wegen der Wellen Schiffe sich dem gekenterten russischen Tanker „Nachodka“ nicht nähern könnten. Die Küstenwache sagte, es drohe die schlimmste Ölpest seit dem Zweiten Weltkrieg. Die östliche Spitze des Ölteppichs war gestern nachmittag rund 40 Kilometer von der Hafenstadt Fukui im Osten Japans entfernt. Das Öl treibe langsam in nordöstliche Richtung, hieß es. Mehrere Hafenstädte hatten am Sonntag mit dem Ausbringen von Plastiksperren begonnen. Vom 47jährigen Kapitän der „Nachodka“ fehlte weiter jede Spur, 31 Besatzungsmitglieder waren nach dem Unglück gerettet worden. Das Tankerunglück hat die Versorgungskrise auf der russischen Halbinsel Kamtschatka weiter verschärft. Da nach Behördenschätzungen am Sonntag die Heizölvorräte verbraucht sein werden, wurden Einschränkungen angeordnet. Die russische Armee soll der Bevölkerung mit ihren Vorräten aushelfen. Die „Nachodka“ hatte insgesamt 19 Millionen Liter Heizöl in ihren Tanks. Nach Angaben der Küstenwache befinden sich noch 15,3 Millionen Liter an Bord.
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