Russische KP zerfallen

MOSKAU dpa ■ Die vom Kreml ins politische Abseits gedrängte Kommunistische Partei Russlands (KPRF) ist in zwei Lager zerfallen. Auf einem Parteitag am Samstag in Moskau beriefen die Anhänger des bisherigen KP-Vorsitzenden Gennadi Sjuganow diesen erneut an die Spitze. Auf einem Gegenparteitag erhoben Sjuganows Gegner den Gouverneur des Gebietes Iwanowo, Wladimir Tichonow, zum Parteichef. Beide Treffen nahmen für sich in Anspruch, rechtlich die KPRF zu vertreten. Sjuganow gestand ein, er habe der Spaltung nicht rechtzeitig entgegengewirkt. Der 60-jährige Kommunistenführer hat seit dem Zerfall der Sowjetunion bei drei Präsidentenwahlen verloren. Die innerparteiliche Opposition wirft Sjuganow vor, zu nachgiebig gegenüber dem Kreml zu sein.