: Russen und Amis auf einer Scholle
New York (ap) — Russische und amerikanische Wissenschaftler haben mit dem Aufbau der ersten bemannten Forschungsstation in der antarktischen Wedell-See begonnen. Wie der US-Leiter des Projektes, der Meeresforscher Arnold Gordon, mitteilte, meldeten die Wissenschaftler in der vorigen Woche, daß sie ein „gutes Zuhause“ entdeckt hätten: Eine 2,7 Kilometer lange, 1,6 Kilometer breite und zwei Meter dicke Eisscholle. In den nächsten fünf Monaten soll sie rund 650 Kilometer weit treiben. Auf dem in der Mitte der Wedell-See schwimmenden Labor sollen das Zusammenspiel von Luft, Eis und dem Ozean in der Antarktis beobachtet und die Auswirkungen auf das Weltklima erforscht werden. Die mehr als 80 Tonnen Material, Ausrüstungsgegenstände und Vorräte wurden sorgsam über das gesamte Eis verteilt, um Brüche zu verhindern. Die Forscher sähen sich vor völlig unbekannten Bedingungen, sagte Gordon. „Wir können nicht vorhersagen, in welcher Richtung die Eisscholle treibt und ob sie stabil ist.“ Harte Witterungsbedingungen erschweren die Arbeiten. Die Temperaturen können bis auf minus 40 Grad absinken. Zur Zeit herrsche aber relativ warmes Wetter, sagte Gordon. Die Temperaturen liegen bei minus 5 bis minus 1Grad. Mitte Juni soll die Station aufgegeben werden, wenn die Scholle das offene Meer erreicht und allmählich schmilzt.
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