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Archiv-Artikel

Ruin der Republik

Abriss des Palastes der Republik ist noch nicht beantragt. Baustadträtin schätzt Kosten auf bis zu 30 Millionen Euro

Ein Abrisstermin für den Palast der Republik steht noch nicht fest. Die Oberfinanzdirektion Berlin habe noch keinen Antrag gestellt, sagte Sprecher Manfred Reuß am Montag auf Anfrage. Dazu müsse die Entscheidung der Arbeitsgruppe Schlossareal abgewartet werden. Zur viel diskutierten Zwischennutzung erklärte er: „Es gibt keinen, der sich bewirbt.“ Der DDR-Bau soll einem Neubau mit barocker Fassade weichen, in Anlehnung an das Schloss, das 1950 gesprengt wurde. Der Abriss des rund 36.000 Tonnen schweren Gebäudes gilt aus statischen Gründen als schwierig. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund die 27 bis 30 Millionen Euro in der Tasche hat, die das kosten würde“, sagte die Baustadträtin von Mitte, Dorothee Dubrau.

Die Zwischennutzung ist umstritten. Es kostet nach Schätzungen allein mindestens 1,5 Millionen Euro, dass die Ruine wieder betreten werden kann, zudem fehlen Strom und Toiletten. Bausenator Peter Strieder (SPD) unterstützt im Prinzip eine Zwischennutzung, sieht aber das Problem der Kosten-Nutzen-Relation, wie eine Sprecherin erklärte. Die Projektgruppe Urban Catalysts von der Technischen Universität ist hingegen optimistisch, dass noch einmal Leben in die Ruine einzieht. „Wir sind in Kontakt mit verschiedenen Sponsoren“, sagte Klaus Overmeyer. Die Urban Catalysts haben verschiedene Konzepte zur Zwischennutzung zusammengestellt, darunter eine Opern-Aufführung und eine Ausstellung. DPA