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Rüffel für die „Schwarzen Barette“

Moskau (ap) — Das sowjetische Innenministerium hat die Kommandeure seiner Sondereinheit ermahnt, Übergriffe auf die Bevölkerung in Litauen zu unterlassen und die Gesetze zu respektieren. Die OMON- Truppen sollen außerdem ihre Aktionen zur Bekämpfung von Straftaten besser mit dem litauischen Innenministerium und der Staatsanwaltschaft abstimmen. Wie die Moskauer Nachrichtenagentur 'tass‘ am Samstag berichtete, wurden die Befehlshaber der „Schwarzen Barette“ zu diesem Zweck ins sowjetische Innenministerium bestellt.

Eine Sondertruppe hatte am Mittwoch in Vilnius bei der Suche nach angeblich versteckten Waffen das Telegrafenamt gestürmt und Fernsprechverbindungen stundenlang lahmgelegt. Laut 'tass‘ wurden die Kommandeure angewiesen, auch Ausschreitungen gegenüber den örtlichen Behörden zu unterlassen. Die Einheit soll statt dessen verstärkt die Rechte und Interessen der sowjetischen Bürger und das Unionseigentum schützen sowie Gesetze und Dekrete der UdSSR durchsetzen. Laut 'tass‘ soll das Innenministerium seine Kontrolle über die Sondertruppe verstärken. Gorbatschow hatte Innenminister Boris Pugo noch am Mittwoch angewiesen, den Vorgang in Vilnius zu untersuchen.

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