MACHTKAMPF IN DER LINKEN ESKALIERT : Rücktritt Bartschs immer wahrscheinlicher
BERLIN | Nach der scharfen Kritik von Linken-Fraktionschef Gregor Gysi ist ein Rückzug des Linken-Geschäftsführers Dietmar Bartsch möglich. In Parteikreisen wurde gestern davon ausgegangen, dass der im Westen umstrittene Parteimanager rasch Konsequenzen zieht, aber in wichtiger Parteifunktion bleibt. Zugleich wurde in selten offener Weise Kritik an Gysi aus der Partei laut. Mit dem Schlagabtausch zwischen den beiden Spitzenleuten verschärft sich damit der parteiinterne Streit um die künftige Führung der Linken. Gysi hatte seinen langjährigen politischen Weggefährten Bartsch am Montag scharf attackiert und ihm Illoyalität gegenüber Parteichef Oskar Lafontaine vorgeworfen. Bartsch entgegnete, er lasse sich dies von niemandem vorhalten.
Bartsch, dessen Verhältnis zu Lafontaine seit Langem als zerrüttet gilt, sagte: „Ich lasse mir von niemandem Illoyalität vorwerfen. Das ist so ziemlich das Schlimmste, was man dem Bundesgeschäftsführer einer Partei vorhalten kann.“ Zu Hintergründen und persönlichen Folgen wollte er sich nicht äußern. (dpa)
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