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Routine beherrschte die historische Stunde

■ Noch kein Fraktionsstatus für PDS und Bündnis 90

Berlin (taz) — Eher routinemäßig konstituierte sich gestern im Berliner Reichstag das erste frei gewählte, gesamtdeutsche Parlament seit 1932. Rita Süssmuth wurde erwartungsgemäß als Parlamentspräsidentin wiedergewählt. Helmut Becker und Renate Schmidt (SPD), Dieter Julius Cronenberg (FDP) sowie Ex-Regierungssprecher Hans Klein (CSU) wurden StellvertreterInnen. Wie in der letzten Legislaturperiode den Grünen verweigerte das Plenum diesmal den kleineren Gruppierungen aus der ehemaligen DDR, Bündnis90 und PDS, einen Sitz im Präsidium. Wolfgang Ullmann (Bündnis90/Grüne) scheiterte mit 101, Jutta Braband (PDS) mit 28 Stimmen. Nach der Wiederannahme der alten Geschäftsordnung des Bundestages bleiben auch Status und Rechte beider Gruppierungen weiter ungeklärt. Um sie wird demnächst im Ältestenrat verhandelt. Alterspräsident Willy Brandt brachte in seiner von allen Fraktionen beklatschten Rede die Hoffnung zum Ausdruck, das deutsch-deutsche Verhältnis „von oben und unten, von Lehrern und Belehrten“ werde sich bald „in eines von Gleichen zu Gleichen verwandeln“. SEITE 4

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