: Rotstift für den Tiergarten-Tunnel!
■ betr.: „Laboratorium der Einheit“, taz vom 20.1.94
Auf der einen Seite soll wie nie an allen Ecken und Enden des Berliner Etats gespart werden, so daß über Gebühren- und Tariferhöhungen sowie zunehmender Arbeitslosigkeit weitere Lasten auf den Berliner Bürger zukommen werden. Auf der anderen Seite ist das gigantische Projekt der mehrfachen Tiergartenuntertunnelung (Straße, Fernbahn und U-Bahn) immer noch in Planung, obwohl auch hier die Finanzierung längst nicht gesichert ist. Die U-Bahn könnte nur auf Kosten anderer, weitaus wichtigerer Nahverkehrsprojekte (wie die Straßenbahn) entstehen, beim Fern- und Regionalbahntunnel samt Zentralbahnhof fehlen ein bis zwei Milliarden im Bonner Verkehrsminister-Etat, und beim Straßentunnel ist die Finanzierung in Höhe von 800 Millionen DM völlig offen. In der Hoffnung auf eine Kostenübernahme aus Bonn hat der Berliner Senat hierfür bereits eine Vorfinanzierung beschlossen und im Etat aufgenommen, und wie die jüngsten Bonner Sparbeschlüsse vermuten lassen, wird diese Milliarde DM (die es nach Bauende sicherlich ist) ganz an Berlin hängenbleiben. Auch als Steuerzahler verlange ich einen Verzicht auf diese den Tiergarten zerstörenden und verkehrspolitisch unsinnigen Tunnelprojekte. Karl-Heinz Ludewig
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