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Roter statt Grüner Punkt

■ Verbraucherverbände und Deutscher Naturschutzring forden Aus fürs DSD

Bonn (dpa) – Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) hat an die Länder appelliert, ihre Freistellungserklärungen für den Betrieb des Dualen Systems sofort zu widerrufen. Damit solle der Einzelhandel gezwungen werden, zu einer umweltgerechten Neuorientierung in der Sortimentsgestaltung zu kommen, erklärte die AgV gestern in Bonn. Auf alle Einwegverpackungen müsse ein Pfand erhoben werden, um das Interesse des Handels an einer Mehrweglösung zu erhöhen. Sie sprach von einem „durchschlagenden Mißerfolg“ des Dualen Systems und der Verschwendung von Milliarden.

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) setzte sich am selben Tag dafür ein, daß alle nicht verwertbaren Verpackungen einen „Roten Punkt“ erhalten und für sie eine besondere Abgabe gezahlt wird. Auch müsse das Duale System, so betonte DNR-Geschäftsführer Helmut Röscheisen, dem Einfluß der Entsorger wieder entzogen werden, unter den es geraten sei.

Unterdessen haben am selben Tag zweitägige Beratungen der Umweltstaatssekretäre des Bundes und der Länder zur Novelle der Verpackungsverordnung begonnen. Ähnlich wie die SPD-regierten Länder verlangt der DNR Vorrang für Vermeidung, ein verstärktes Angebot an Mehrwegverpackungen, das Verbot schadstoffhaltiger und überflüssiger Verpackungen sowie einen Verzicht auf die Verbrennung von Kunststoffverpackungen.

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