Rote Flora : Keine Angst vorm roten Hahn
Die Rote Flora ist gestern Gerüchten entgegengetreten, sie müsse die Pforten schließen, weil sie Brandschutzauflagen nicht nachkommen könne. Die Bild-Zeitung hatte von einer in der kommenden Woche angesetzten Begehung des autonomen Kulturzentrums erfahren und daraus einen Skandal-Artikel gestrickt: „Schlimme Brandschutzmängel am Gebäude. Besetzer haben nur noch sieben Tage Zeit, das marode Gemäuer zu sanieren“. Die Leute von der Flora lässt das müde lächeln: „Brandschutzschauen werden in der Flora schon seit längerem durchgeführt“, teilt das Plenum mit. Man habe selbst ein Interesse daran, „dass alle NutzerInnen unbesorgt ein- und ausgehen können“. Eine Summe von 100.000 Euro, die ein angeblicher Insider der Bild als Kosten für den Brandschutz genannt hatte, stehe nicht zur Debatte. Autonom wie sie sind, erledigen die Floristen solche Arbeiten unter fachkundiger Aufsicht selbst. Gefordert war Brandschutz für eine Decke, tragende Säulen und Türen sowie ein Brandmeldesystem. Den Artikel verstehen die Floristen als verspäteten Geburtstagsgruß, den sie dem Revolverblatt in gleicher Münze heimzahlen: Die Bild möge sich um ihre „schwerwiegenden journalistischen Mängel kümmern“. Wie die Flora von einem Insider wisse, stehe sie deswegen bald vor dem Aus. knö