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Rosi Rolands Bremer KlatschgeschichtenBMW nee, BMW nee, BMW nee!

Ja seid ihr denn ganz durchgedreht? Habt ihr den Verstand verloren? Unsere Kolleginnen, die in Stuttgart die Chefetage von DaimlerChrysler putzen, haben uns empört angerufen. Der Schrempp muss wohl getobt haben, als er das hörte: Bremen, dieses Dorf weit im Norden, das er mit 16.000 Arbeitsplätzen zur Großstadt macht, beschafft 34 Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse für die Polizei – bei BMW! Das ist so, als würden Werder-Spieler mit Opel-Bussen zum Training fahren.

Wie kann es sein, dass das Bremer Werk von DaimlerChrysler sich so behandeln lässt von den größten Habenichtsen unter den Nordlichtern, wollte Schrempp wissen.

Das Bremer Werk fragte beim Rathaus nach. Das muss wie beim Domino gewesen sein, denn da waren die im Rathaus ganz kleinlaut und haben gesagt, sie wüssten auch nicht, wie so etwas passieren kann.

Und dann wurde der zuständige Innensenator Kuno Böse zur Sau gemacht: War der denn schon mal in Hemelingen? Hat der denn einmal geguckt, welchen Stern sein Dienstwagen vorne hat?

Der Präsident von Werder Bremen, der Chefarzt Prof. Dr. Franz Böhmert, hatte einmal gemeint, er könne BMW fahren. Aus Gewohnheit und weil es sein Lieblingsmodell ist. Da hat ihn Willi Lemke, heute für Bremer Bildung zuständiger Senator, die Leviten gelesen, wie man so sagt. Böhmert fährt seitdem Mercedes. Und der Böse denkt nun, er könne seine Kripo die Bremer Zuhälter mit einem 525d jagen lassen? Jahrzehnte lang machen aufrechte Sozialdemokraten den Kapitalisten aus Stuttgart den Hof, und da kommt so ein Ignorant von der CDU und wirft mit Pflastersteinen auf die Daimler-Vitrine.

Hiermit erkläre ich für alle Bremer Reinigungskräfte: Die BMWs werden nicht geputzt. Wir wissen einfach nicht, wie das geht. Und wenn der dicke Tolpatsch noch mal laut darüber nachdenkt, so ein Mann wie er könne ja auch CDU-Spitzenmann in Bremen werden, dann rufen wir im Chor: „BMW nee, BMW nee, BMW nee!“ Und das im Namen des kleinen Mannes, schwört – Ihre Rosi Roland

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