Rockermord: Geisel stellt sich vor die Polizei
In der Debatte über einen Mord im Rockermilieu von 2014, den die Polizei angeblich hätte verhindern können, hat sich Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag schützend vor die Beamten gestellt: „Dass Polizisten bewusst einen Mord in Kauf nehmen, das halte ich eigentlich für ausgeschlossen.“ Er warnte vor Vorverurteilungen und lehnte Veränderungen an der Spitze des Landeskriminalamts ab: „Wir haben keine neuen Fakten, wir haben die Situation, dass ein Richter den Fall neu bewertet.“ Die Ermittlungen führe nicht die damalige Polizei-Vizechefin und heutige Generalstaatsanwältin Margarete Koppers, sondern „ein unabhängiger Staatsanwalt“. Geisel zeigte sich enttäuscht, dass ein Schreiben dazu von ihm an die innenpolitischen Sprecher im Abgeordnetenhaus binnen Stunden öffentlich wurde: „Da frage ich mich dann schon: Wie offen kannst du sein?“ (sta)
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