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Rock-N-Roll-AufwieglertumFrische Frucht für altes Gemüse

Jochen Distelmeyer gibt sein Solokonzertdebüt in Hannover. Überzeugend vor allem in der Härte, aber noch nicht befreit von der Vergangenheit.

Distelmeyer singt die Signalworte, als wären sie gelb unterstrichen: "Misstrauen", "Neid", "Hohn", "Spott". Bild: dpa

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5 Kommentare

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  • B
    barbara

    Natürlich ist es Quatsch, das Popmusik immer von Papis für Papis war. Und natürlich waren sehr junge Mädchen zunächst die Hauptzielgruppe von Popmusik (im Gegensatz zum Rock) - von Frank Sinatra über die Beatles zu Marc Bolan. Aber mindestens seit den späten 70ern / frühen 80ern hat sich das geändert, genauso wie der ganze Status von Rock'n'Roll (Pop & Rock), der nichtmehr Ausdruck sexueller Befreiung und Rebellion gegen das Establishment ist. Est ist also genauso Quatsch zu behaupten, man könne nur mit Chansons in Würde altern. Und soweit ich ihn und die späten Blumfeld-Sachen auf dem Schirm habe (ist mir bis auf die frühen Sachen alles fremd) macht er ja sogae sowas wie Chanson.

  • P
    Peter

    @Hotte Hüh:

     

    Wenn ich Sie richtig verstehe:

     

    Papis wären also ganz allgemein

    die Zielgruppe von Pop?

     

    Und von Popmusik im Radio, ja?

     

    Und nicht etwa, sagen wir... Teeniemädchen?

     

    Und die radiokompatiblen und

    echt voll frühvergreisten Papis von Tokio Hotel

    machen nach Ihrem Dafürhalten also

    - Musik für Papis?

     

    Doooch... interessante These!

     

    Und Distelmeyer, so klären Sie uns weiter auf,

    macht Musik für die, die Papi "werden wollen"?

     

    Wissen Sie was?

     

    SIE HABEN RECHT!

     

    Der Mann hat seine Nische gefunden:

     

    Musik für die, die Papi "werden wollen"!

     

    Menno! Rock'n'roll...!

  • HH
    Hotte Hüh

    Wie lustig: Musik von Papis für Papis. Was ist das für ein Senf! Mensch, schalte bitte das Radio an. Seit eh und je machen dort Papis Musik für Papis. Das ist ein riesen Missverständnis. Popmusik war immer für Papis und wird es auch immer sein. Und ich wette, die schlimmste Musik ist die, die für Papis gemacht wird von Leuten, die selber kein Papi sind. Denn Papi sein und Musik machen liegt näher beieinander als du denkst. Distelmeyer ist übrigens alles andere als Pop - obwohl Papi. Er macht auch keine Musik für Papis, wohl aber für die, die's werden wollen.

  • P
    Peter

    Mein Problem mit Distelmeyer, Blumfeld, Kettcar, Tocotronic...?

     

    Die machen jetzt alle Papi-Musik...

     

    Musik von Papis für Papis...

     

    Für die Scharen von Bionade lutschenden Buggy-Pushern in hippen Szenevierteln...

     

    Distelmeyer will Pop sein, in der Popmusik geht es aber um's Jungsein.

    Das ist essenziell.

     

    Tokio Hotel hat einfach mehr mit Pop zu tun als Distelmeyer.

     

    Irgendwie berührt es mich peinlich, daß ein Schwerintellektueller in seinem Alter meint, sich immer noch im Pop-Idiom ausdrücken zu müssen.

     

    Soll er doch lieber Chansons bringen.

     

    Manche Leute können einfach nicht in Würde altern.

  • M
    Martin

    Was für ein schlechter Bericht; was soll denn der Vergleich dass in Hannover "perfektes Hochdeutsch" gesprochen wird?! "Andererseits will das dankbare Hannoveraner Publikum mit genau diesen Evergreens abgeholt werden" - Die Leute waren sicherlich auch neugierig auf die neuen Stücke, da wollte niemand "abgeholt werden". Und "Verstärker" wurde gar nicht gespielt, aber das hat der Musik-kompetente Autor anscheinend nicht mitbekommen.