Tourismus-Projekte : Risiko beim Staat
Carlo Petri ist ein erfolgreicher Unternehmer, auch aus Schaden klug geworden. Das Universum ist sein Bremer Erfolg, und seine Klugheit hat ihn gelehrt, das Risiko so weit wie möglich beim Staat zu platzieren: Den Bau des „Walfischs“ hat – wie auch den Umbau der Musical-Immobilie – der Staat bezahlt.
Kommentar von Klaus Wolschner
Als beim Universum der Erfolg deutlich wurde, hätte man sich vorstellen können, dass der Pachtzins erfolgsabhängig angepasst wird, um wenigstens einen kleinen Teil der staatlichen Zuschüsse zurückzuholen. Man hätte sich – wie der Bremer SPD-Fraktionsvorsitzende – vorstellen können, dass der Bremer Senat sagt: Wenn das Universum so erfolgreich läuft, kann der Unternehmer am zweiten Projekt Visionarum einen größeren Anteil der Investitionen selbst tragen. Nichts dergleichen. Der Vertrag bietet Petri die Möglichkeit, Bremen unter Druck zu setzen.
Dem cleveren Unternehmer kann man keinen Vorwurf machen. Dem Wirtschaftssenator eigentlich auch nicht – er versteht sich durchzusetzen. Das Problem ist ein Parlament, das sich immer wieder entmachten lässt und unter rituellen Protesten dann doch immer wieder Ja sagt. Und im Wirtschaftsressort ist bekannt, dass man vom Haushaltsgesetzgeber außer Rhetorik nichts zu befürchten hat.