■ Ringnotizen: Neues aus dem Umland
Der Ausbau des Tourismusgewerbes und der Infrastruktur könnte nach Auffassung des Wirtschaftsministeriums im Land Brandenburg 70.000 bis 100.000 Arbeitsplätze sichern. Derzeit sind es 15.000 bis 20.000. Wirtschaftsminister Hirche (FDP) will sich darum bemühen, daß die Stellen den Einheimischen zugute kommen, »nicht ausländischen Billigarbeitskräften«.
Mit dem Fahrplanwechsel am 1. Juni fahren Straßenbahnen und Busse in Potsdam in einem neuen einheitlichen 20-Minuten-Takt. Der neue Rhythmus bedeutet nach Ansicht der Verkehrsbetriebe keine Verschlechterung gegenüber dem bisherigen zwölf- bis 15-Minuten- Takt. Auf allen Streckenabschnitten sollen ab Juli mindestens zwei Linien das Beförderungsangebot verdichten. Vorgesehen ist unter anderem eine neue Linie zwischen Kapellenberg und Glienicker Brücke. Eingestellt wird die Straßenbahnstrecke über die Friedrich-Engels-Brücke. Eine verlängerte Buslinie wird die Templiner Vorstadt erschließen.
Rad- und Fußwanderwege durch ganz Brandenburg will Wirtschaftsminister Walter Hirche bis zur Saison 1994 eingerichtet haben. In der X-Form eines Andreaskreuzes sollen die wichtigsten Tourismuszentren des Landes für die umweltfreundlichste Fortbewegungsart erschlossen werden. Wie Hirche ankündigte, solle das Kreuz im Nordwesten bei Wittenberge oder Perleberg beginnen, Potsdam tangieren und in die Lausitz und den Spreewald führen. Für die von Südwest nach Nordost führende Achse müsse noch ein Verlauf »oberhalb« oder »unterhalb« Berlins diskutiert werden.
Nach 47 Jahren können Deutsche von Küstrin-Kietz per Zug wieder über die Oder nach Polen fahren und die Einwohner vom anderen Ufer in Kostrzyn wieder Richtung Westen. Nunmehr sollen täglich fünf Personenzüge über Küstrin-Kietz nach Polen fahren. Ein Eilzug aus Berlin nach Gorzów sowie ein Zug der polnischen Staatsbahn in der umgekehrten Richtung sollen das Angebot für die Reisenden erweitern.
Die Lage auf dem brandenburgischen Lehrstellenmarkt hat sich weiter zugespitzt. Auf jeden freien Ausbildungsplatz kämen durchschnittlich drei Bewerber, erklärte Brandenburgs Arbeitsministerin Hildebrandt (SPD) in Potsdam. Trotz fehlender Bundesmittel in diesem Jahr äußerte sie sich zuversichtlich, daß jeder der rund 15.000 Schulabgänger 1992 in ein Lehrverhältnis vermittelt werden könne.
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