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Archiv-Artikel

Ringen um Vereinigung

Bulgarien feiert Weselin Topalow. Der Großmeister sicherte sich als erster Spieler seines Landes den Titel des Schach-Weltmeisters. Mit einem Remis gegen Judith Polgar (Ungarn) beendete Topalow das WM-Turnier des internationalen Verbands Fide in Argentinien. Mit 10 Punkten aus 14 Partien war er der einzige ungeschlagene Teilnehmer. Von der eine Million Dollar umfassenden WM-Börse kassiert Topalow 300.000 Dollar.

Den größten Erfolg seiner Laufbahn verdankt er seinem kompromisslosen Kampfstil. „Ich habe keine Angst, zu verlieren. Das ist der Unterschied zwischen mir und den anderen“, sagte Topalow. Bereits zur Hälfte lag er mit 6,5 Punkten aus 7 Partien klar in Führung. In Bulgarien ist der Großmeister längst ein Star. Als er im Mai das Superturnier von Sofia gewann, gratulierte Staatspräsident Georgi Parwanow höchstpersönlich.

Die Schachwelt wartet jetzt auf ein Duell zwischen Topalow und dem Weltmeister im klassischen Schach, Wladimir Kramnik (Russland). Der fehlte in Argentinien. Fide-Präsident Kirsan Iljumschinow hat indes einen Vereinigungskampf zwischen Kramnik und dem Sieger von San Luis nicht kategorisch ausgeschlossen. Topalow hat bereits angekündigt, gegen Kramnik antreten zu wollen, falls die Fide zustimmt. Als Voraussetzung für ein solches Match nannte Iljumschinow ein Preisgeld von rund zwei Millionen Euro. DPA