: Richter warnt Skins vor Razzia
BERLIN taz ■ Die Indiskretion eines Berliner Richters hat offenbar dazu geführt, dass Rechtsradikale vorab von einem geplanten Polizeieinsatz gegen ein Skinhead-Treffen erfahren haben. Laut Berliner Zeitung habe ein Vorsitzender Richter beim Kammergericht ein angeklagtes Mitglied der Nazi-Rockband „Landser“ über dessen Anwalt vor dem Polizeieinsatz gewarnt. Die Affäre könnte auch dazu führen, dass der laufende Prozess gegen „Landser“-Mitglieder neu aufgerollt werden muss. Am 20. September hatte die Polizei im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick ein Vereinslokal gestürmt, in dem Mitglieder und Sympathisanten das Gründungsjubiläum der rechtsextremen „Vandalen – Ariogermanische Kampfgemeinschaft“ feierten. Die Neonazis waren aber offenbar über die Razzia bereits vorab informiert.