Rhododendronpark : Kein Geld für Blütenzauber
Schon einmal hat man versucht, den Stadtteil Horn zur Haushaltssanierung heranzuziehen, schon einmal scheiterte die große Koalition am Widerstand der so gut organisierten wie betuchten Horner und an der Angst der CDU vor Wählerverlusten.
Kommentarvon Eiken Bruhn
2003 sprangen zwei CDU-Senatoren in das Schwimmerbecken des Horner Freibades und machten damit den Beschluss, das Bad zu schließen, hinfällig. Dieses Mal sammelt der neue CDU-Senator Ronald-Mike Neumeyer Geld für den Rhododendronpark, damit die Anwohner dort weiter umsonst joggen und ihre Hunde ausführen können. Sein Vorgänger Eckhoff hatte mit dem Eintrittsgeld ein Achtel der Pflegekosten von jährlich zwei Millionen Euro finanzieren wollen. Der große Unterschied zwischen den beiden großen Rückziehern: Während das Freibad zumindest an warmen Tagen von einem großen Teil der Bevölkerung genutzt wird und vor allem von Kindern, für die der Eintrittspreis durch Subventionen niedrig gehalten werden muss, kann man sich beim Park fragen, ob das Bestaunen von Rhododendronblüten wirklich von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Wer Eintrittsgelder dauerhaft vermeiden will, muss daher darüber nachdenken, ob ein Park für Otto-Normal-Spaziergänger Rhododendren braucht.