: Rhein versalzen
■ Rheinschutz–Kommission berät über französische Reduzierung der Salzeinleitung in den Rhein / Kalientzug mit erhöhter Streusalzeinführung kompensieren
Paris (dpa) - Die internationale Rheinschutzkommission tagt seit gestern in in Colmar im Elsaß, um sich über das neue Konzept Frankreichs zur Reduzierung der Salzzuflüsse in den Rhein zu informieren. Es sieht vor, daß die Kaliminen im Elsaß ihre Chlorid–Ableitungen weniger stark verringern müssen als bisher angenommen, um die Reduzierung von 20 kg Salz pro Sekunde zu erreichen. Eine vom neuen Pariser Umweltminister Alain Carignon ein gesetzte Kommission griff auf die Stillegung einer Sodafabrik 1983 in Lothringen zurück, aus der die Mosel und damit der Rhein mit 5 Kg/Sek Chlorid belastet wurden. Damit müssen die Kaliminen im Elsaß die Abflüsse nur noch um 15 Kg/Sek reduzieren. Davon sollen vier Kg/Sek auf eine um 200 000 Tonnen pro Jahr erhöhte Streusalzproduktion und elf Kg/Sek auf die überirdische Zwischenlagerung der Abfall–Salze auf Halden entfallen. Ungeklärt ist nach wie vor die Frage, ob das auf Halde gelagerte Salz später doch in den Rhein fließen kann. Dies könnte möglich sein, wenn die Kali–Ausbeute im Elsaß zurückgeht. Die französischen Ableitungen müssen nach der Konvention von 1989 an um weitere 40 Kilo pro Sekunde verringert werden. Dafür konnte die französische Expertenkommission nach eigenem Eingeständnis noch „keine realistische Lösung“ vorlegen.
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