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Rexrodt kritisiert Lemwerder-Erfolg

■ „Schröder hält Werk nur künstlich mit Steuergeld am Leben“

Bremerhaven Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) hat Kritik am Engagement Niedersachsens bei der Übernahme des bis vor kurzem zur Deutschen Aerospace (Dasa/München) gehörenden Werkes Lemwerder geübt. Rexrodt sagte am Dienstag nachmittag bei einer Wirtschaftsveranstaltung in Bremerhaven unter anderem, bei einer „Industriepolitik a la Lemwerder“ müßten die Steuerzahler über kurz oder lang dafür bezahlen, daß Unternehmen künstlich am Leben erhalten würden, die Sachen produzierten, die keiner kaufen wolle. Böse Zungen erinnere diese Politik „fatal an die Günther-Mittag-Wirtschaft der DDR“. Ein Ministerpräsident irre gewaltig, wenn er meine, Subventionen ohne schlechtes Gewissen verteilen zu können, betonte Rexrodt.

Ende August hatten Schröder und Dasa-Chef Schrempp die Rettung des Werkes besiegelt. Die rund 1.000 Arbeitsplätze sind nach einer Zusicherung Schröders nun bis 1996 gesichert.

Die deutsche Werftindustrie hat nach Ansicht von Rexrodt „wieder mehr Wasser unter dem Kiel“. Auftragseingang und Auftragsbestand seien zumindest für die größeren Werften so gut wie schon seit Jahren nicht mehr. Die Bundesregierung erwarte, daß die Werften bald ohne Subventionen leben könnten, folgerte Rexroth. dpa

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