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Remmers durchgeknallt

Das niedersächsische Umweltministerium will nach der Duldung von 5.000 Tonnen zusätzlichem Gift Ausstoß aus dem Braunkohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstedt auch der Preussag–AG für ihre alte Bleihütte in Nordenham eine Überschreitung der Grenzwerte für Schwefeldioxid bis 1994 genehmigen. Eine entsprechende Vorlage haben die Fachbeamten Umweltminister Werner Remmers (CDU) jetzt vorgelegt. Angesichts der unsicheren Lage auf dem internationalen Bleimarkt sei die Preussag nicht in der Lage, vor 1994 eine neue Bleihütte zu bauen. Die veraltete Produktionsstätte, in der rund 500 Mitarbeiter beschäftigt sind, hält die von der neuen Technischen Anleitung Luft vorgeschriebenen Grenzwerte für Schwefeldioxid nicht ein. Auch die Schwermetall–Belastung in der Umgebung ist sehr hoch. Zwar werden hier die Grenzwerte eingehalten, dennoch klagen Landwirte und Beschäftigte immer wieder über den dauernden Blei– und Cadmium–Ausstoß nur knapp unter der Höchstgrenze. Offen ist, ob die Preussag die Produktion in Nordenham nicht schon vor 1994 ganz einstellen wird. Erst kürzlich legte sie die Metallaktivitäten mit dem französischen Penarroya–Konzern zusammen.

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