■ Rekordversuch: Herr Hornecker will Guinness-Show kippen
Hamburg/Rostock (dpa/taz) – Vorgestern erst hatte die Bild am Sonntag vermeldet, ein Gericht könnte die erste Ausstrahlung der neuen „Guinness-Show“ der ARD stoppen. Denn während der öffentlich-rechtliche Newcomer Reinhold Beckmann derzeit die erste Folge aufzeichnet, die am 4. Dezember um 20.15 Uhr das ARD-Abendshowprogramm aufpeppen soll, will ein gewisser Heinz E. Hornecker, Unternehmensberater aus Bücken bei Bremen, die Beckmann-Show gerichtlich kippen lassen.
„Idee und Konzept dieser Sendung stammen von mir“, sagte Hornecker. „Weil die ARD mir kein Honorar dafür zahlen will, werde ich in der nächsten Woche per Gericht eine einstweilige Verfügung gegen die Ausstrahlung der Sendung beantragen.“
Der Bayerische Rundfunk, der die Beckmann-Show produziert, weist die Urheberrechtsansprüche zurück. „Es gibt eine Flut von Vorschlägen, die bei uns eintreffen“, so die stellvertretende Unterhaltungschefin Marion Gaedicke, „aber ein Konzept dieses Mannes liegt uns nicht vor.“ Hornecker will daher vor Gericht Beweise vorlegen: „Ich habe vor vier Jahren der ARD mein Konzept für eine Sendung mit dem Titel ,Guinness-Show und Rekorde‘ vorgelegt. Der Sender teilte mir schriftlich mit, daß der Titel abgedroschen sei. Das Konzept liegt seit 1994 bei meinem Notar im Tresor.“
Beckmann selbst hält sich aus der Auseinandersetzung heraus. Zur Bild am Sonntag sagte er: „Ich bin kein Jurist. Ich freue mich auf die Sendung.“ Und die wird ohne Verzögerung weiter aufgezeichnet. So will der Australier David Huxley beispielsweise am Donnerstag eine 1.000 Tonne schwere Schnellfähre im Rostocker Überseehafen mitsamt ihrer 300 Passagiere und 75 PKWs über eine Distanz von 20 Metern ziehen. Darüber, ob Huxleys Rekordversuch erfolgreich sein wird und sein (oder Horneckers) Unterfangen im Guinness-Buch oder auch in der gleichnamigen Show sein Plätzchen findet, ist – Wetten, daß...? – das letzte Wort noch nicht gesprochen.
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