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Reiseerleichterungen zu Ostern geplant

■ DDR-Grenzer wollen durchwinken / Zollkontrollen bleiben

Berlin (dpa/ap) - „Freie Fahrt“ ohne bürokratische Personenkontrollen hieß es bereits am Wochenende an einigen Grenzübergängen in Ost-Berlin: Grenzer winkten West-Ost -Reisende am Potsdamer Platz großzügig durch, ohne nach Westberliner Personalausweis oder bundesdeutschem Paß zu fragen. An anderen Kontrollpunkten und an innerdeutschen Grenzübergängen verfuhren die DDR-Grenzer aber nach der alten Regelung. Dennoch könnte sich die unbürokratische Praxis bereits am kommenden Wochenende im Osterverkehr für alle Übergänge durchsetzen: Lothar de Maiziere (CDU), in Kürze wahrscheinlich Ministerpräsident der DDR, will so schnell wie möglich die lästigen Personenkontrollen und die Paßpflicht für Bundesbürger abschaffen.

Auch der Sprecher der Ost-CDU, Helmut Lück, geht davon aus, daß schon „der Osterverkehr schneller laufen“ und der Personalausweis reichen werde. Lück deutete an, daß de Maiziere nach seiner Wahl zum Regierungschef am Donnerstag quasi als erste Amtshandlung die neuen Reiseerleichterungen von den Abgeordneten beschließen lassen will.

Die Hoffnungen auf einen zügigen Reiseverkehr dämpfte allerdings das Innenministerium in Ost-Berlin. Eine Änderung der gegenwärtig geltenden Regelungen „ist aus Sicht des Ministeriums für Innere Angelegenheiten gegenwärtig nicht vorgesehen“, hieß es nach Angaben von 'adn‘. Eine Einreise mit Personalausweis sei lediglich „als Ausnahme“ möglich. Die Zollkontrollen bleiben von den geplanten Erleichterungen unberührt.

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