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Reise nach Jerusalem Kein Stuhl für Shultz

■ Pendelmission des US-Außenministers bislang erfolglos / Zehn Palästinenser starben bei Auseinandersetzungen in den besetzten Gebieten

Jerusalem/Berlin (afp/taz) – Die israelisch besetzten Gebiete waren am vergangenen Wochenende Schauplatz der blutigsten Zusammenstöße zwischen demonstrierenden Palästinensern und Soldaten. Während US-Außenminister Shultz seine Pendelmission für eine Lösung des Nahostkonflikts fortsetzte, wurden zehn Palästinenser erschossen oder starben an der Folge ihrer Verletzungen.

Damit stieg die Zahl der Opfer des Aufstands in den besetzten Gebieten auf 73. Die Zahl der Verletzten geht mittlerweile in die Hunderte. Der amerikanische Außenminister äußerte am Sonntag im Gespräch mit seinem Amtskollegen Peres zwar formell seine Besorgnis über die Verschlechterung der Situation in Westbank und Gaza, ging jedoch mit keinem Wort auf die Todesopfer oder die brutalen Prügelszenen ein, die auch im israelischen Fernsehn gezeigt wurden.

Dies wurde in den arabischen Nachbarstaaten Israels aufmerksam registriert. Bei seinen Gesprächen mit syrischen, jordanischen und ägyptischen Politikern stieß Shultz mit seinem Vorschlag einer „Zwischenlösung“ in den besetzten Gebieten auf selten einhellige Abfuhr. Am Sonntag abend wurde der US-Außenminister nach einem Besuch in Kairo wieder in Jerusalem erwartet.

Tagesthema Seite 3, Weiterer Bericht Seite 6

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