Regionalverkehr der Bahn: Bundesweite Warnstreiks am Dienstag

Pendler müssen sich am Dienstagmorgen auf Behinderungen im Bahn-Verkehr einstellen: Die Gewerkschaften Transnet und GDBA haben die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen.

Pendler sollten sich auf diesen Anblick schon einmal einstellen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die angekündigten Warnstreiks im Bahn-Regionalverkehr sollen an diesem Dienstagmorgen beginnen. "Bundesweit sind dadurch erhebliche Störungen im gesamten Schienenverkehr zu erwarten", teilten die Gewerkschaften Transnet und GDBA am Montag mit. Zu Aktionen aufgerufen sind Beschäftigte zahlreicher Privatbahnen sowie der bundeseigenen Deutschen Bahn.

Regionale Schwerpunkte und genaue Zeiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Nach Informationen aus Gewerkschaftskreisen sind vom frühen Morgen an jeweils zweistündige Arbeitsniederlegungen geplant.

Mit den Protestaktionen soll in den Verhandlungen mit sechs großen Konkurrenten der Deutschen Bahn (DB) der Druck erhöht werden. Die Warnstreiks sollen aber nicht nur die sechs Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn betreffen, sondern auch die bundeseigene DB.

Transnet, GDBA sowie die Lokführergewerkschaft GDL verhandeln seit mehreren Wochen parallel mit den Privatbahnen und der Deutschen Bahn über einheitliche Tarifstandards für die Branche. Damit soll ein Wettbewerb über die Lohnkosten vermieden werden. Die Einkommen bei privaten Konkurrenten liegen deutlich niedriger als die der Deutschen Bahn. Mit Regionalzügen fahren allein bei der Deutschen Bahn als Marktführer täglich 3,4 Millionen Passagiere.

Nach Informationen des Bielefelder Westfalen-Blatts soll der Regionalverkehr bundesweit zwischen 5 Uhr und 10 Uhr lahmgelegt werden. Die Warnstreiks könnten auch den Fernverkehr in Mitleidenschaft ziehen, wenn auch Fahrdienstleiter streiken, die zum Beispiel Weichen stellen.

Transnet-Chef Kirchner sagte, es gehe den Gewerkschaften nicht darum, Pendler zu treffen. Den Unternehmen solle aber deutlich gemacht werden, dass sie sich bewegen müssten. Das jüngste Angebot der sechs großen Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia Verkehr und Hessische Landesbahn sehe ein Einkommensniveau vor, dass rund 20 Prozent unter dem der Deutschen Bahn liege. "Das können wir so nicht mitmachen", betonte Kirchner.

Die Privatbahnen sehen weiter die Möglichkeit einer Lösung auf dem Verhandlungsweg. Sie dringen darauf, die im September begonnenen Gespräche über einen gemeinsamen Tarifvertrag fortzusetzen und sind dafür auch bereit, in ein Schlichtungsverfahren einzutreten.

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) beteiligt sich nicht an den Streiks. Sie verhandelt separat mit den Bahnen über einen neuen Flächentarifvertrag für Lokomotivführer und Zugbegleiter. Frank Schmidt, GDL-Bezirkschef in Nordrhein-Westfalen, sagte dem Westfalen-Blatt: "Streik kommt für uns nicht infrage. Wir sind bei unseren Verhandlungen auf einem guten Weg."

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