Regionalverband Ruhr : Der Klüngel geht weiter
Auch als unscheinbarer Kämmerer einer Kleinstadt kann man im Ruhrgebiet Karriere machen. Selbst wenn man kurz vor der Rente steht. Im einst rostroten, heute rotgrünen Filz des Ruhrgebiets ist vieles möglich, wenn die wichtigen Eckdaten stimmen. Bei Heinz-Dieter Klink stimmen sie: 36 Jahre in der richtigen Partei, 34 Jahre in einer Gewerkschaft, Jurastudium an der Ruhruni in Bochum, Verwaltungskarriere in Gelsenkirchen und Dorsten. Gedient hat der Kämmerer überall, selbst Mitte der 1960er in der Luftwaffe.
KOMMENTAR VONPETER ORTMANN
Schon jetzt ist klar, dass dieser Verband für die Zukunft der Region keine Konzepte hat. Man ist auf dem besten Weg zu einer leer laufenden Verwaltungseinheit. Selbst die Grünen sind den Vorzügen der Selbstversorgung erlegen, hätten nach den Koalitionsvereinbarungen jeden, aber auch wirklich jeden SPD-Kandidaten fürs Direktorenamt abgenickt. Hier geht es nicht mehr um die Zukunft der Region, sondern um lukrative Pöstchen und um den Erhalt von uralten Revier-Machtstrukturen. Baustellen hat der Regionalverband zur Genüge, hoch motivierte Mitarbeiter wahrscheinlich auch. Doch in der Vorstands- und Führungsetage werden die Kirchtürme weiter zementiert werden. Die scheidende Interimsdirektorin Christa Thoben (CDU) brachte es auf den Punkt: „Ab und an muss man die eigene Partei mal vergessen“. Das wird den roten und grünen Genossen im Ruhrgebiet schwer fallen.