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■ Regierung schließt zwei FinanzinstituteChina beginnt Finanzsektor aufzuräumen

Peking (rtr) – Die chinesische Regierung hat gestern mit der Hainan Development Bank erstmals eine Geschäftsbank wegen Zahlungsschwierigkeiten geschlossen und unter Zwangsverwaltung gestellt. Es sei möglich, daß die Bank letztlich bankrott erklärt werde, sagte ein Vertreter der chinesischen Zentralbank gestern in Peking. Auch China Venturetech Investment, eines der größten Investmenthäuser Chinas, wurde nach Angaben des Unternehmens geschlossen, weil es ausstehende Schulden nicht zurückzahlen könne.

Die Hainan Bank sei einem Bankvertreter zufolge wegen Problemkrediten für den Immobiliensektor in Schwierigkeiten geraten. Außerdem habe die Zentralbank den Fehler gemacht, die Hainan Bank anzuweisen, nach einer Fusion mit 32 lokalen Finanzinstituten deren Schulden zu übernehmen.

Bankanalysten erklärten, die zwei Schließungen signalisierten ein härteres Vorgehen der Regierung gegen die Problemkredite der Banken. Der Schritt bedeute den Beginn einer Konsolidierungswelle im angeschlagenen Investment- und Vermögensverwaltungssektor. Vor allem ausstehende Kreditrückzahlungen von Staatsunternehmen haben in China zu einer Schieflage des Finanzsektors geführt.

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