Rede zum 50. Jahrestag von Kubas Revolution: Castro beklagt "Rachsucht der USA"
Zum 50. Jahrestag der kubanischen Revolution hat Präsident Raul Castro Wachsamkeit seiner Landsleute gegenüber dem Erzfeind USA gefordert. Fidel Castro blieb der Zeremonie fern.
SANTIAGO DE CUBA dpa/rtr Zum 50. Jahrestag der kubanischen Revolution hat Präsident Raul Castro seine Landsleute auf einen jahrzehntelangen Kampf gegen den Erzfeind USA eingeschworen. Die Revolution sei "trotz des krankhaften und rachsüchtigen Hasses der USA stärker denn je", sagte der Bruder des Revolutionsanführers Fidel Castro am Donnerstag vor etwa 3000 Menschen in Santiago de Cuba. Kuba müsse jedoch wachsam bleiben. "Der Feind wird nie aufhören, aggressiv, hinterhältig und übermächtig zu sein." Es sei an der Zeit, in die Zukunft zu schauen, "auf die kommenden 50 Jahre, in denen wir weiter unaufhörlich kämpfen werden". Er wolle damit niemanden Angst machen, sagte Castro. Jedoch: "Das ist die Wahrheit."
Fidel Castro hatte 1. Januar 1959 in Santiago de Cuba den Sieg über den Diktator Fulgencio Batista verkündet, der zuvor aus dem Land geflohen war. Der 82-jährige Fidel Castro ist wegen seiner angeschlagenen Gesundheit seit Sommer 2006 nicht mehr öffentlich aufgetreten und wurde an der Staatsspitze inzwischen von seinem 77-jährigen Bruder abgelöst.
Für viele Probleme in Kuba machen die staatlichen Medien den kapitalistischen Feind im Norden verantwortlich, der den kommunistischen Staat in seinem Vorhof seit 1962 mit einem Embargo schwächen will Nun setzen allerdings nicht wenige Kubaner darauf, dass ausgerechnet die USA mit zu einem Wandel auch auf der Karibikinsel beitragen könnten. Der gewählte US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, das Embargo zu lockern und möglicherweise den Dialog mit Kuba aufzunehmen.
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