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Rechtes Organ interviewt Kommunisten"Die Sodanns sind entsetzt"

Ex-"Tatort"-Darsteller und Kandidat für die Linke um das Amt des Bundespräsidenten 2009, Peter Sodann, gibt einer rechten Zeitschrift ein Interview - unwissentlich.

"Wissentlich hat Herr Sodann dieser Zeitung das Interview nicht gegeben", versicherte Linke-Sprecher Schlick der taz. Bild: dpa

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31 Kommentare

 / 
  • EM
    extreme Mitte

    siehe rolfmueller

  • TF
    Thomas Fuegner

    Das eigentlich Entsetzliche ist nicht nur, dass im Linken Spektrum nicht mehr mit dem politischen Gegner gesprochen werden darf, sondern dass es offensichtlich legal geworden ist, dass "rechts" schon gleichgesetzt wird mit rechtsextrem, rechtsradikal, nationalsozialistisch, braun und man selbst als Liberaler Angst haben muss, nicht in Konflikt mit dem Grundgesetz gebracht zu werden.

    Der § 130 StGB der Volksverhetzung wird kräftig missbraucht, um missliebige Gegner zu diffamieren, bevor über die Sache diskutiert werden kann.

    "Die Freiheit ist nicht weniger gefährdet, ob sie im Namen des Antifaschismus oder im Namen des Faschismus selbst angegriffen wird." (Erich Fromm)

  • DE
    Der einzige Linke hier?

    Wenn man sich die Kommentare auf taz.de so durchliest, stellt sich die Frage, ob die online-taz eigentlich nur von rechtslastigen Zeitgenossen gelesen wird oder ob die linke Leserschaft nur zu faul ist, einen Kommentar zu hinterlassen.

     

    Wann immer es um ein, mehr oder weniger, politisches Thema geht, überwiegen zumeist die "rechten" Kommentarschreiber.

     

    Ärgerlicherweise sind es zudem oft Kommentare, aus denen deutlich hervorgeht, dass sie von Personen abgegeben wurden, die rechts der Mitte einzuordnen sind.

  • T
    TAZündel

    Wenn ein Herr Söder meint sich in jedes vorgehaltene Mikrofon originieren zu müssen, dann ist das doch primär eine Sache von gewissem Zwang zum Exibitionismus.

     

    Dieses "Zuerst" ist offenbar ein Mitbewerber in Sachen Unterstützung sich eine Meinung bilden zu können. Was sollte ein Herr Söder (als ehemaliger Bundespräsidentenkandidat gewiss von intelligenter Natur) dort anders gesagt haben, als wäre er gleichsam "unbewußt" von einem Stasi-Magazin befragt worden ?

     

    Also, was soll der Aufstand ?

  • S
    Stefan

    Lagermentalität im Zeitalter der Globalisierung ... rafft ihrs noch?

  • A
    antiDialog

    Eine Unverschaemtheit, dass Menschen mit anderen Menschen sprechen. Das sollte in einer Demokratie nicht vorkommen!

  • P
    Puck

    Ach, da hat also der Herr Sodann gar nicht gemerkt, wem er da ein Interview gibt... nicht bewußt jedenfalls.

    Das passiert gelegentlich, wenn man in grandioser Selbstüberschätzung in jedes Mikro/Tonband quatscht, das einem unter die Nase gehalten wird.

     

    @Britt

    Peter Sodann ist kein Politiker, sondern ein Schauspieler mit Profilneurose.

     

    @ Dolph

    Daß Politikier der Piratenpartei des öfteren rechten Blättern ein Interview geben, und dann hinterher immer ganz erstaunt tun, halte ich durchaus für besorgniserregend und bezweifle, daß es sich dabei immer um ein "Vesehen" hadelt. Angesichts der Tatsache, daß auch rechtsextreme Gruppierungen jegliche Kontrolle des Internets als "Zensur" diffamieren, besteht durchaus eine gemeinsame "Interessenlage", die von der Piratenpartei (absichtlich?) schlicht nicht zur Kenntnis genommen wird.

  • B
    Blubbl

    Tja, auch ein Herr Speit muss sein Geld verdienen. Dumm nur, dass solch offensichtlich ideologisch verblendeten Lautsprecher einen so immensen Druck auf die veröffentlichte Meinung ausüben können.

     

    Noch kurz zum Magazin Zuerst: Leider kann es die hohen Erwartungen, die im Vorfeld aufgebaut wurden, nicht ganz erfüllen; da gibt es wesentlich intelligentere Zeitungen. Als Korrektiv zu dem sonstigen publizistischen Einheitsbrei ist es aber durchaus erfrischend ;)

  • L
    Libertarian

    Was ist daran problematisch, einem sonst-wie-lastigem Magazin ein Interview zu geben? Mag ja gut sein, dass das ein oder andere in dem Blatt unappetitlich ist - das ist aber auch in der TAZ so. Trotzdem lese ich die TAZ Web Page hin und wieder und wuerde der TAZ -als konservativ-libertaerer amerikanischer Republican- bei Bedarf jederzeit ein Interview geben.

     

    Mit beste Gruessen aus der freien Welt.

     

    L.

  • H
    hans

    "unwissentlich" natürlich unwissentlich-nichts anderes ist möglich bei dieser gestalt gewordenen peinlichkeit.

  • B
    bohemian

    "Wie unverhohlen rechts die Zeitschrift ist, zeigte sich bereits in der ersten Ausgabe. Chefredakteur Günther Deschner sprach in einem Leitartikel von "herrschender Meinungsdiktatur der politischen Korrektheit". Ziel des Magazins sei es, der "Entartung unseres politischen Systems und der Entmündigung des Volkes" entgegenzutreten."

     

    Oh mein Gott zu sagen das es eine Meinungsdiktatur gibt und das politische System nicht gerade demokratisch ist, gilt jetzt schon als "unverhohlen rechts".

     

    Darf man das System nicht mehr kritisieren ohne als Nazi abgestempelt und Mundtot gemacht zu werden? Das nimmt ja so ganz böse Züge an und "Gegen Rechts" wird völlig missbraucht um xbelibige Meinungen zu diskriditieren.

  • M
    mühsam

    unsere kapitalistischen blockparteien-politiker geben fast jeden tag in einer system-immanent ziemlich rechten zeitung(blöd&bös-zeitung) interviews, sogar hat ein links-keynesianischer ethischer sozialist dort schon textle veröffentlicht(lafontaine)- er hielt das vielleicht für angewandte dialektik, wer weiß. aber er hat nix rechtes geschrieben dort- sonst hätten es uns seine ihn und gegen ihn hetzenden kapitalistischen kampfhunde hören lassen..!

     

    bei peter sodann bin ich sicher, daß er in der rechten zeitung in seiner schalkhaften nachdenklichen mazerierten links-herzigen art sicher nichts faschistoides hat verlauten lassen- aber dazu schreibt ihre linken-jägerin ja nix...hauptsache: das links-ist-gleich-rechts-meme wird beim leser aktiviert!

     

    als bundespräsident in dieser vielleicht finalen kapitalistischen krise hätte peter sodann der selbstgefälligen kriegsgeilen brd-bonzokratie jedenfall ganz anders die meinung gegeigt als der "bundes-horst"-

  • GM
    Gerd Möller

    ich darf Sie korrigieren: bei Herrn Sodann handelt es sich nicht um einen Kommunisten, dieser Herr ist höchstens der Rubrik 'Salon-Kommunist' zuzuordnen. Und außerdem, wie blöd kann einer nur sein, unbekannter (rechter) Journaille ein Interview zu geben.

  • E
    Eisvogel

    Tja, der BuPrä-Kandidat der Gesine Schwan verhinderte ist eben doch eher Amateurpolitiker.

     

    Da kann man genauere Kenntnis über die politische Medienlandschaft nicht voraussetzen.

  • D
    denninger

    Welches Ziel verfolgt die taz eigentlich damit, Mitglieder der Linken immer wieder genüsslich als Dorftrottel darzustellen?

    Nicht dass ich die Linke mag, aber auch der interessierte konservative (für manche "rechte") Leser fragt sich was dieser Demontageversuch bezwecken soll.

    Etwa Stimmenfang für die Grünen?

    Honi soit qui mal y pense

  • RS
    Rolf Sternberger

    Na, dass der schon etwas ältere HErr es nicht gemerkt hat ist doch hier die aufschlußrichste Information. Ob es wohl daran liegt, dass in der Linken eine politische Meinungslage vorherrschend geworden ist, die sich in vielen Punkten gar nicht mehr so wirklich von der rechten unterscheiden lässt. In Sorge verbleibt Ihr RolfStern...

  • F
    Fritz

    Danke für den Tipp! Die haben ganz interessante Artikel auf ihren Seiten. Ist doch schön, dass die Presselandschaft so bunt ist.

  • V
    vic

    Hallo Herr Bovier,

    lange nicht gesehen. Dachte ich mir, dass ihnen das gefällt.

  • R
    rolfmueller

    Ich bin etwas verwundert darüber, wie die taz-Redaktion diese undemokratische Haltung, jeder solle nur Journalisten seiner politischen Couleur Interviews geben, geradezu einfordert.

     

    Solange die Antworten vollständig und im korrekten Zusammenhang gedruckt werden, ist es für mich ein Gebot demokratischer Fairness, auch politischen Gegnern Rede und Antwort zu stehen.

     

    Ansonsten bin ich ein großer Bewunderer, gerade auch des Politikers Peter Sodann, der seine Fahne nie nach dem Wind gehängt und nun ja auch letztlich Recht behalten hat.

  • G
    Grummel

    Lustig finde ich den wiederholten Vorwurf in unterschiedlichen Varianten:

     

    " ... nicht scharf nachgefragt ...",

    " ... wurde nicht nachgefragt ...",

    " ... wurde nicht nachgehakt ..."

     

     

    Soll das jetzt bedeuteten, dass Aufgabe eines Interviewers ist, den Interviewten vor seinen eigenen Aussagen zu schützen (wenn man politisch auf der selben Seite steht),

    oder soll es ein Kompliment an ein rechtes Blättchen darstellen, dass sie ihn geschont haben und ihn nicht in die Pfanne hauen wollten,

    oder dass sie ihn dadurch in die Pfanne gehauen haben,

    oder wie soll man das verstehen?

     

    Ich verstehe es nicht ganz.

     

     

    Wenn man persönlich bestimmten Leuten keine Interviews aus Prinzip geben will,

    dann ist es doch das Einfachste zunächst mal zu fragen oder sich schlau zu machen,

    um wen es sich handelt, wo das Ganze dann veröffentlicht wird, und so weiter ...

     

     

    Oder haben die sich bewusst als etwas anderes ausgegeben, aber der Artikelschreiber hat dies in seinem Elan beim Schreiben vergessen in den Artikel einzubauen, weil er zu sehr mit den Nebenschauplätzen beschäftigt war?

     

    Fragen über Fragen.

  • E
    Elefant

    Nazis ante portas ... :lol:

  • RD
    Richard Detzer

    Normale Leute suchen ihre Gesprächspartner nach wie vor ohne Erlaubnis der Linken aus. Es lebe normale Leute!

  • B
    Britt

    Mein Gott, beruhigt euch mal. Man muss jetzt nicht gleich wieder in kollektive Hysterie verfallen, so als ob Deutschland deswegen kurz vor einem neuen Weltkrieg stünde. Außer ein paar Idioten interessiert das keinen Hamster, wenn ein linker Politiker mal versehentlich einer rechten Zeitung ein Interview gibt. Ich kenne auch nicht jedes Käsblatt, das es in Deutschland gibt.

  • AV
    Alexander Voronin

    Gut, dass wir drüber geredet haben!

  • B
    Bernd

    Zitat:

     

    "Wie unverhohlen rechts die Zeitschrift ist, zeigte sich bereits in der ersten Ausgabe."

     

     

    Und die taz ist unverhohlen links. Und? Darf es in einer Demokratie nicht andere Meinungen geben?

  • TB
    Thomas Braun

    So kommt er wenigstens mal wieder in die Medien, der Herr Sodann, hat wohl Entzugserscheinungen. Und die taz hüpft gleich drauf. Gibt´s nichts Interessanteres zu berichten?!

  • Z
    zalog

    "Wissentlich hat Herr Sodann dieser Zeitung das Interview nicht gegeben"

     

    In welchem Zustand hat Herr Sodann denn sein Interview gegeben? Uns was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er als "Linker" einem "rechten" Blatt ein Interview gibt. Zu sagen hat er doch eh nichts. Da lohnt auch kein kritisches Nachfragen. Oder hätte man ihn lieber vorführen sollen?

  • S
    Seelensammler

    Gute Güte. Dann hat er halt einem rechten Blatt mit teilweise extremistischen Bezügen ein Interview gegeben. Sodann ist nun nicht gerade als großer Denker oder Philosoph bekannt, noch fällt Linkshausen in Schutt und Asche, wenn Sodann seine wenig erhellenden Statements irgendwo absondern kann. Man kann sich den Konsens-Korridor auch enger als ein Nadelöhr biegen. Seid lieber froh, daß Sodann nicht Bundespräsident geworden ist - da wäre der Gau für die Linken vorprogrammiert gewesen. Und gäbe es solche rechten Blätter nicht, Ihr müßtet sie erfinden.

  • A
    Aha

    ...und nu?

  • JB
    Joachim Bovier

    Der Herr sodann mag ein guter Schauspieler und Theaterdirektor sein, politisch ist er ein Volltrottel: Das gilt nicht nur für die naive Art in der er hier Interviews gibt, sondern schon bei seiner Präsidentschaftskanidatur für die Linkspartei hat er sich willfährig vor den populstischen karren der Herren Lafontaine & Gysi spannen lassen.

  • D
    Dolph

    Uff, da kann Herr Sodann aber froh sein, dass er Mitglied in der richtigen Partei ist!

    Wäre er jetzt bei den "Piraten" gewesen... den Artikel in der taz hätte ich mal lesen wollen...