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Rechter Professor bringt sich um

WIEN dpa ■ Werner Pfeifenberger, ehemaliger Professor der Fachhochschule Münster, hat sich vor einem Prozess wegen seines angeblichen Verstoßes gegen das Nazi-Verbotsgesetz umgebracht. Dies teilte der Anwalt des 58-jährigen Österreichers am Montag in Wien mit.

Pfeifenberger, der auch einen Wohnsitz in Salzburg hat, war vorgeworfen worden, 1995 in einem Artikel für das „Jahrbuch für politische Erneuerung“ der rechtsgerichteten FPÖ den Nationalsozialismus verharmlost zu haben. Er hatte dort unter anderem behauptet, dass „Judäa“ bereits 1933 „ganz Deutschland“ den Krieg erklärt habe.

Pfeifenberger habe seinen Freitod angekündigt, sagte sein Anwalt Werner Tomanek. Er habe einen unfairen Prozess befürchtet. Im Falle eines Schuldspruches hätten ihm nach Angaben des Anwaltes bis zu fünf Jahre Haft gedroht.

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