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Rechte verprügeln PressefotografInnen

■ Nach dem Sieg der Nationalmannschaft brutale Übergriffe in Ost-Berlin

Berlin. Mindestens drei FotojournalistInnen sind am letzten Tag der Fußballweltmeisterschaft in Ost-Berlin tätlich angegriffen worden. In allen drei Fällen stürzten Unbekannte ohne jede Ankündigung auf die FotografInnen los und zertrümmerten Blitzgeräte.

Der Pressefotograf Andreas Schoelzel wurde in der Nacht auf Montag am Alex von drei Männern zu Boden geworfen und zusammengetreten. Schoelzel erlitt Prellungen und eine fünf Zentimeter lange Platzwunde über seinem Auge, die in der Charite genäht werden mußte. Dem Kollegen Hans-Peter Stiebing schlugen Unbekannte in der Luxemburger Straße den Blitz von seiner Kamera. Die Fotografin Ruth Westerwelle, die für die spanische Tageszeitung 'El Mundo‘ im Lustgarten (Mitte) war, wollte die TV-Leinwand ablichten, als eine Gruppe von Schlägern auf sie losstürmte und in den Würgegriff nahm. Ihre komplette Ausrüstung wurde zertrampelt. Sie erlitt Prellungen am ganzen Körper und eine Gehirnerschütterung. Volkspolizisten hätten vom Rande der Veranstaltung zugeguckt und danach erklärt: „Sie sind selber schuld, wenn Sie da rein gehen“, berichtet die Fotografin.

diak

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