■ Rebellen im Kongo auf dem Vormarsch: Angriffe auf Kabilas Armeehauptquartier
Goma/Kinshasa (AFP/taz) – In den Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo kommt wieder Bewegung. Die von Ruanda und Uganda unterstützte Rebellenbewegung „Kongolesische Sammlung für Demokratie“ (RCD), die den Osten des Landes beherrscht, meldete am Sonntag eine Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Kindu. In der Stadt am Oberlauf des Kongo-Flusses hat die Regierungsarmee von Präsident Laurent-Désiré Kabila ihr Hauptquartier.
„Wir sind in der Stadt und halten den Flughafen“, sagte Rebellensprecher Etienne Ngangura über die Lage in Kindu. „Um den Flughafen herum haben wir Luftabwehr stationiert.“ Ein Rebellenkommandant berichtete, Kindu werde „aus drei Richtungen“ angegriffen, aber es gebe „einen gewissen Widerstand“ der Regierungstruppen. Die Regierung bestätigte lediglich Kämpfe im Osten der Stadt.
Der Rebellenoffensive auf Kindu gingen Geländegewinne voraus. So nahmen sie Ende letzter Woche die Stadt Kalima 80 Kilometer östlich von Kindu ein. Nach Einschätzung ausländischer Beobachter ist die Rebellenoffensive darauf zurückzuführen, daß Angola sich geweigert hat, sein Militär in den Osten des Kongo zu schicken. Angolas Armee hatte Ende August maßgeblich dazu beigetragen, daß die Rebellen aus der Hauptstadt Kinshasa vertrieben wurden. Kabilas Armee wird von Angola, Simbabwe, Namibia, Tschad und nach Rebellenangaben auch vom Sudan unterstützt. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen