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Rebecca Wilton, FotokünstlerinEinblick (704)

Foto: Karen Minden
Zur Person

Rebecca Wilton (*1979) hat in Leipzig Fotografie studiert und lebt und arbeitet als Künstlerin, Editorin und Autorin in Berlin. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit, die von der Galerie Jochen Hempel (Berlin/Leipzig) vertreten wird, hat sie das Projekt Kaufhaus Joske in Leipzig (2008–2010, 2016) mitinitiiert sowie in Berlin die Reihe sundowner (2015/2016) auf der Terrasse der Neuen Nationalgalerie.In dieser Ausgabe sind Arbeiten aus Wiltons Serie „Häuser & Paläste“ und aus ihrer jüngsten Serie „Work‘s in Progress“ zu sehen (Kunststrecke ab Seite 8). Web: www.rebeccawilton.de

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Rebecca Wilton: Cyrill Lachauer zeigt in seiner Ausstellung „What Do You Want From Here“ in der Berlinischen Galerie eine exzellente Installation. Fotografien, Film und eine Zeitschrift muten dokumentarisch an, aber verstricken sich in Fiktionen und ergeben ein brüchiges und dabei sehr anrührendes USA-Bild. Das dockt direkt an meinen eigenen Zwiespalt zwischen Faszination und Abstoßung der USA gegenüber an, den ich seit einiger Zeit empfinde.

Welchen Club oder Ausgehort in Berlin kannst du empfehlen?

Zum Trinken: die kleine Whiskeybar in der Dresdener Straße, Kreuzberg.Zum Essen: das Caligari in Neukölln oder, mit mehr Geld in der Tasche, das Restaurant Zum Mond in Kreuzberg.

Welche Zeitschrift und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Die Künstlerin Özlem Altin hat gerade das kleine Büchlein „Dance“ in der Edition Camera Austria publiziert, gedruckt in einer Berliner Risografen-Bude. Altins Choreografien aus assoziativen Bildkompositionen mit Material aus ganz unterschiedlichen Quellen sehen in diesem Stil wirklich toll aus. Und nach wie vor freue ich mich sehr über die Wiederbelebung der Künstlerzeitschrift starship.

Was ist dein nächstes Projekt?Amerika – ich habe mir vorgenommen, möglichst einmal im Jahr in die USA zu kommen, und habe das in den vergangenen Jahren auch realisieren können. Auf meiner letzten Reise habe ich einen Ort nahe Los Angeles entdeckt, mit dem ich mich beschäftigen möchte, einen Ort, an dem sich verschiedene architektonische Schichten aufeinander- und nebeneinander legen und der gleichzeitig als ein religiöser Ort quasi „geweiht“ ist und einer scheinbar klaren Funktion zugeordnet wurde. Das Projekt selbst entsteht dann während der Recherche und vor allem direkt dort vor Ort.



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