piwik no script img

Reaktionen zum BaustoppMeyer-Werft gelassen

■ Ministerpräsident Glogowski rechnet mit baldigem Weiterbau am Sperrwerk

Hannover/Papenburg. Die SPD-Landesregierung rechnet nicht mit einer langen Unterbrechung der Arbeiten am Emssperrwerk in Gandersum (Landkreis Leer). Nach Einschätzung von Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD) besteht die Chance, die Einwände des Gerichts innerhalb einiger Wochen auszuräumen. „Das ist auch zwingend erforderlich“, sagte Glogowski. „Wenn wir den Küstenschutz verbessern und die Arbeitsplätze in der Region sichern wollen, dann muß das Emssperrwerk kommen.“

Die Arbeiten waren am Mittwoch eingestellt worden, nachdem das Verwaltungsgericht Oldenburg einem Eilantrag von Umweltschützern stattgegeben und einen Baustopp verhängt hatte. Die zuständige Bezirksregierung Weser-Ems in Oldenburg will gegen den Beschluß Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg einlegen.

Die Papenburger Meyer- Werft sieht den Baustopp gelassen. „Wir können ganz normal weiterarbeiten“, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag. Das erste Schiff, für dessen Überführung in die Nordsee ein Aufstauen der Ems mit Hilfe des Sperrwerks notwendig wäre, werde erst im Jahr 2001 fertiggestellt. „Wir werden dieses Schiff auch termingerecht an den Kunden abliefern.“ Einige Komponenten könnten auch erst später eingebaut werden, um für den Transport über die Ems Gewicht zu sparen und damit den Tiefgang zur verringern. Das könnte jedoch wirtschaftliche Nachteile bedeuten.

Michel Golibrzuch, der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, wertete die gelassene Reaktion der Werft als Beleg dafür, daß der frühere Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) bei dem 353 Millionen Mark teuren Projekt völlig unnötigen Zeitdruck gemacht habe. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen