Reaktion auf AKW-Laufzeitverlängerung: Ökostrom-Anbieter profitieren

Anbieter von erneuerbarer Energie verzeichnen steigende Kundenzahlen. Vor allem nach der Laufzeitverlängerung für AKWs stiegen die Zahlen sprunghaft.

"Atomkraft, nein danke", sagen immer mehr auch bei der Auswahl ihres Stromanbieters. Bild: dpa

FREIBURG taz | Die Atompolitik der Bundesregierung treibt die Kunden zu den Ökostromanbietern. Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten habe dazu geführt, dass sich die Zahl der Neukunden verdoppelt habe, heißt es zum Beispiel bei Naturstrom. "Es ist eine Abstimmung mit den Füßen" sagt Geschäftsführer Oliver Hummel. Der Anbieter versorgt fast 100.000 Kunden.

Auch die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) haben mehr Zulauf, seit die Bundesregierung den Atomkonsens kassiert hat. "Seit September haben sich die Zahlen der Neukunden verdreifacht", sagt Geschäftsführerin Ursula Sladek. Mit aktuell über 98.000 Stromkunden liegen die EWS etwa gleichauf mit Naturstrom.

Greenpeace Energy konnte im Herbst eine Verdopplung der Neukundenzahlen verzeichnen. Doch inzwischen habe sich der Zugang schon fast wieder auf den normalen Wert eingependelt, sagt Unternehmenssprecher Marcel Keiffenheim. Greenpeace Energy versorgt derzeit etwa 95.000 Kunden.

Der größte unter den vier unabhängigen Anbietern, das Hamburger Unternehmen Lichtblick mit 580.000 Kunden, spürt die stärkere Wechselbereitschaft hingegen derzeit nicht. Allerdings sei deutlich erkennbar, dass das Bedürfnis der Stromkunden an Diskussion über die Energiepolitik der Bundesregierung gewachsen ist:

"Unsere Vertriebsleute spüren den Unmut der Bürger", sagt eine Sprecherin des Unternehmens. Neben dem politischen Argument dürfte zum neuen Jahr auch der Preis für die Ökostromer sprechen. Denn die Anbieter von Atomstrom haben massive Preiserhöhungen angekündigt.

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