: Reagan spielt die amerikanische Karte
Palm Springs/Ottawa (dpa) - US–Präsident Ronald Reagan und Kanadas Premierminister Brian Mulroney haben am 2. Januar einen Freihandelsvertrag unterzeichnet, der als Modell für andere Nationen gelobt wird. Der Vertrag, der noch von den Parlamenten ratifiziert werden muß, soll am 1. Januar 1989 in Kraft treten. Der Freihandelspakt zielt darauf ab, Zölle sowie Import– und Exportquoten - abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Agrarprodukten - abzuschaffen. Autos sollen jeweils als inländische Produkte betrachtet werden, wenn sie mindestens zu 50 Prozent aus amerikanischen beziehungsweise kanadischen Teilen bestehen. Dienstleistungen und Investitionen sollen wesentlich erleichtert werden. Die kanadische Regierung muß beispielsweise nur noch bei Firmenübernahmen durch US–Käufer um Erlaubnis gefragt werden, wenn das Anlagevermögen 150 Millionen Dollar übersteigt (bisher: fünf). Streitfragen sollen von einem gemeinsamen Handelstribunal geklärt werden. Das Abkommen war in 17monatigen Verhandlungen vereinbart worden, die mehrfach zu scheitern drohten. In Kanada ist der Vertrag umstritten, weil seine Gegner einen „Ausverkauf“ der Wirtschaft an die USA und einen Verlust der nationalen Identität befürchten. Kanadische Gewerkschafter planten an der Grenze Demonstrationen gegen den Vertrag.
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