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Razzia nahe LondonPolizei befreit Sklaven

Mehr als 20 Männer aus Rumänien, Polen und England sollen in Großbritannien bis zu 15 Jahre lang wie Sklaven gehalten worden sein. Vier Verdächtige wurden festgenommen.

Sklaverei ist kein Problem aus der Vergangenheit. Bild: reuters

LONDON afp/dpa | Die britische Polizei hat 24 Männer befreit, die auf einem Campingplatz nördlich von London offenbar jahrelang wie Sklaven gehalten und zur Arbeit gezwungen worden sind. Bei dem Großeinsatz habe die Polizei am Sonntag vier Männer und eine Frau wegen des Verdachts auf Sklaverei festgenommen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Die befreiten Männer stammten den Angaben zufolge aus England und Osteuropa. Sie wurden von angeblichen Arbeitsvermittlern angeheuert, wie der Kriminalkommissar Sean O'Neil dem Rundfunksender BBC sagte. Sie hätten ihnen einen Verdienst von 80 Pfund (95 Euro) am Tag sowie "Kost und Logis" versprochen.

Stattdessen seien die Männer dann aber wie Sklaven gehalten und zu unbezahlter Arbeit gezwungen worden. Sie hätten in den schlimmsten Fällen "in Pferdeboxen, Hundezwingern und alte Wohnwagen" gehaust, kein Geld und nur "sehr, sehr kleine Essensrationen" bekommen, sagte O'Neil. Einer von ihnen soll nach Angaben der Polizei 15 Jahre gegen seinen Willen auf dem Campingplatz festgehalten worden sein

Die mutmaßlichen Sklavenhalter hätten ihren Opfern damit gedroht, sie zusammenzuschlagen, falls sie versuchten zu fliehen, sagte der Polizist weiter. Mehrere Männer, denen trotzdem die Flucht gelungen sei, hätten die Polizei informiert. Die befreiten Männer wurden in eine Klinik gebracht.

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4 Kommentare

 / 
  • M
    Mensch

    Auch in Deutschland wird Sklavenhaltung betrieben!

    Die Vorenthaltung von Harz IV Leistungen unter Erpressung der Menschenrechte; Art.1 GG; ein angebliches würdiges menschliches Existenzminimums; das das übertragen des Vermögens an die ARGE-Iserlohn (Rotschild 1937)

     

    So werden wir von der Lobby-Gesetzgebung die einigen (bis zu ca. 240.000) mehr und anderen weniger gönnt (uns, noch nicht einmal ca. 40.000 – 60.000 Euro)[Als Summe Haus und bevorzugte Riester Renten], enteignet und gegen das GG gegen 1 - 8; 13, 14 der EMKR ( Europäische Menschenrechtskonvention), und gegen Artikel 1 - 8; 10 - 13; 16; 17; 22; 23; 25; 27 - 30 der AEMR ( Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ) mehr oder weniger als Unmenschen behandelt.

     

    Ähnliches kann in Deutschland fast jeden treffen, es reichen Kinder und/oder das ansparen in einer Immobilie(n) und ein Jobverlust/Jobverlagerung und von deutschen (im Gehalt erpressbaren) Richtern und die gleichgeschalteten Behörden der Willkür ausgeliefert zu sein.

  • G
    guntherkummerlande

    Das Sklaverei mitten in Europa wieder neu

    Fuß fassen kann, ist ein Zeichen für

    die Verwahrlosung der Zivilisation, wenn

    überbordende Staatsverschuldung,

    Währungs-und Lohndumping,

    Abbau von Umweltschutzvorschriften

    zum dümmlichen

    Produktedumping eingesetzt werden für

    eine immer wehrloser werdende Mittelschicht

    in Großbritannien.

     

    Der Rückfall ins Barbarentum muß mit größter

    Härte bestraft werden.

    Unter 30 Jahren Haft sollen die Täter/in

    nicht bestraft werden.

    Wir müssen die passive Apathie der Bildungsverlierer

    und die assoziale Soziopathie der Wucherer

    bekämpfen.

    Bedauerlicherweise wurde nicht erzählt, als

    was die Leute arbeiteten und warum niemand

    diese Menschen vermißt hatte.

  • L
    Lohnsklave

    @aurora

     

    Warum einen Euro pro Stunde zahlen, wenn es auch kostenlos geht? Die Kosten der Unterkunft werden auch gespart, Essen wird rationiert und auf das nötigste begrenzt. Seit Thilo Sarazin wissen wir, dass Hartzer eh alle zu dick sind.

  • A
    aurorua

    RAZZIA NAHE BERLIN

     

    Polizei befreit ein Euro-Sklaven...