: Rauswurf für Chemnitzer DSU-Chef
Chemnitz (adn) — Der Vorsitzende des Bezirksverbandes Chemnitz der DSU, Helmut-Joachim Nestler, ist am Dienstag „vorläufig und sofort“ aus der Partei ausgeschlossen worden. Wie Pressesprecher Klaus Hubert Fugger gegenüber 'adn‘ mitteilte, habe dem Bundesvorstand der DSU bei seinem Beschluß ein Protokoll des Chemnitzer Stadtparlamentes vorgelegen.
Daraus gehe zweifelsfrei hervor, daß Nestler von September 1975 bis Mai 1985 unter dem Decknamen „Christiansen“ als informeller MfS- Mitarbeiter tätig gewesen sei. Nestlers „Enttarnung“ ist für den Präsidenten des Chemnitzer Stadtparlamentes, Reinhold Breede (CDU), Ausgangspunkt dafür, alle Abgeordneten auf eine mögliche Stasi-Vergangenheit überprüfen zu lassen, berichtete die Tageszeitung 'Die Union‘ am Dienstag. Nestler, der Breedes Stellvertreter war, habe alle Vorwürfe zurückgewiesen und wolle eine gerichtliche Untersuchung anstrengen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen