: Raus aus der Kanzlei
Buchtipp: „60 Berufschancen für Juristen“ – auch in Positionen, an die sie bislang vielleicht noch nicht dachten
Das hat noch gefehlt – und das ist nicht zynisch gemeint: ein Buch, worin Berufsfelder für Juristen leicht verständlich skizziert werden. Denn schließlich findet man sie überall, in Konzernen und im Theater, im Lektorat und im Geheimdienst – und selbstredend auch in Kanzleien und als Richter, aber dieser Weg ist nach dem Staatsexamen eher gewöhnlich. Das Werk „60 Berufschancen für Juristen“ beschreibt hingegen auf rund 240 Seiten zahlreiche, auch ungewöhnliche Möglichkeiten, wo im juristischen Denken geschulte Uni-Absolventen ein auskömmliches Einkommen finden könnten – und die sie vielleicht zunächst noch gar nicht in die engere Wahl gezogen haben.
Nach einem einführenden Kapitel über Arbeitsmöglichkeiten stellt die Autorin in zehn kleinen Kapiteln zahlreiche Varianten vor, wie man über den Tellerrand schauen kann. Darunter sind Abschnitte von und über Juristen, die erzählen, warum sie nicht den Weg in die Kanzlei gegangen sind oder später dort wieder hinaus. Skizziert werden Aufgabenfelder bei Banken, in der Wirtschaft und den Medien, in Diplomatie und Forschung, im Ausland und im Bundestag. Es beschreibt Werdegänge, gibt Tipps und nennt immer wieder Adressen und zu weiterführenden Informationen.
Fazit: Ein Buch, das im Wortsinn voller Ideen steckt. Es ist gut aufgemacht und der Leser findet sich gut zurecht. Es ist nicht nur was für Neulinge, sondern auch jene könnten darin gute Anregungen finden, die sich in ihrer Kanzlei bereits beginnen zu langweilen. ANDREAS LOHSE
Doris Schönheid: „60 Berufschancen für Juristen“. Redline Wirtschaft, 240 S., 17,90 Euro, ISBN 3-636-01134-0