: Raus aus den „Klöckner–Klauen“
■ Nach Konkursantag der Oberpfälzer Maxhütte erste Gespräche zwischen bayerischer Regierung und Konkursverwalter / Betriebsrat sieht im Konkursantrag eine „Chance für einen Neubeginn“
Sulzbach–Rosenberg (dpa) - Vier Tage nach dem Konkursantrag für die Maxhütte im oberpfälzischen Sulzbach–Rosenberg hat die bayerische Staatsregierung mit dem Konkursverwalter, dem Düsseldorfer Rechtsanwalt Heinrich von der Beek, erste Gespräche über Voraussetzungen für eine Aufrechterhaltung des Betriebes und die Gründung einer Auffanggesellschaft aufgenommen. Zum Inhalt des Gesprächs wollte sich das Ministerium nicht äußern. Unterdessen hat der Betrieb, mit rund 4.500 Arbeitsplät zen der größte Arbeitgeber in der Oberpfalz, die Arbeit in vollem Umfang wieder aufgenommen. Der Betriebsrat wertete den Konkursantrag als „Chance für einen Neubeginn“. Man baue auf die Äußerung des Konkursverwalters, den Betrieb fortzuführen, und auf die Zusagen der Staatsregierung, die Arbeitsplätze in der Stahlindustrie in der Oberpfalz zu erhalten. „Endlich sind wir aus den Klauen des Klöckner–Konzerns befreit. Dies ist wohl das Positivste an der neuen, ganz schlimmen Situation“, so der Betriebsrat. Nach Angaben des Klöckner– Konzerns, der knapp 50 Prozent an der Maximilianshütte hält, war dieser nicht vorab über den Konkurs der Maxhütte informiert worden und sehe außerdem auch keinen aktuellen Anlaß für einen solchen Antrag. Die Maxhütte trat am späten Montag abend der Klöckner–Darstellung entgegen. Die eingetretene Liquiditätslage sei vielmehr im Klöckner–Gesamtvorstand Gegenstand von eingehenden Beratungen gewesen.
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