: Rattenfänger-Rätsel: Gelöst!
Göttingen/Hameln (dpa) – Der Göttinger Sprachwissenschaftler Prof. Jürgen Udolph glaubt, das Rätsel um den Rattenfänger von Hameln, der 130 Kinder entführt haben und mit ihnen in einem Berg verschwunden sein soll, gelöst zu haben. Udolph ist überzeugt: Die Hamelner Kinder zogen in die Priegnitz, die Uckermark und nach Pommern. Die vermuteten Gründe für den Auszug der in Wirklichkeit jungen Erwachsenen reichten von Ritualmorden, Kinderkreuzzug, Naturkatastrophe bis hin zu kollektiver Tanzwut. Am plausibelsten erschien Udolph jedoch die Annahme, die Erzählung schildere den Auszug der Jugendlichen aus der Stadt im Rahmen der deutschen Ostkolonisation. Also verglich er Hunderte von Orts-, Flur- und Personennamen und fand heraus, daß fast ein Dutzend Namen aus Hameln und dem Weserbergland tatsächlich in der Priegnitz und der Uckermark vorkommen. Quod erat demonstrandum.
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