piwik no script img

Rassistische Krawalle vor Berliner Wohnheim

■ 400 Jugendliche in tätliche Auseinandersetzungen verwickelt / Fünf Personen, darunter ein Polizist, wurden verletzt

Berlin (lbn) - „Massive tätliche Auseinandersetzungen“, die offenkundig einen ausländerfeindlichen Hintergrund hatten, spielten sich in der Nacht zum Sonntag in Berlin ab. Ort der stundenlangen Krawalle war von 00.15 Uhr bis gegen 05.10 Uhr die Umgebung des Arbeiterwohnheimes II in der Hans-Loch -Straße Lichtenberg. Etwa 400, vorwiegend jugendliche Personen waren daran beteiligt, darunter dort wohnende Ausländer.

Die Polizei konnte ein Übergreifen der Ausschreitungen auf angrenzende Wohngebiete verhindern. Fünf Personen, davon ein Polizeiangehöriger, erlitten Verletzungen. Acht Personen wurden „zugeführt“. Über die Ursachen der Tätlichkeiten machte die Polizei am Sonntag mittag noch keine Angaben. Ob die Randale geplant war, steht nicht fest. Nach Auskunft von Hauptkommissar Krause vom Kriminalamt Lichtenberg wurden gestern nachmittag die letzten Festgenommenen freigelassen. Hinweise, die auf einen Zusammenhang mit der rechtsradikalen Partei „Nationale Alternative“ hindeuten, würden geprüft.

Ausgangspunkt waren eine Nachtdisko in der Klubgaststätte „Treffpunkt“ sowie die Gaststätte „Bärenschaufenster“. Diskoteilnehmer waren zunächst zum „Bärenschaufenster“ und schließlich zum Arbeiterwohnheim gezogen, wo es dann zu den Handgreiflichkeiten kam.

Dabei wurden Stöcke verwendet und Flaschen als Wurfgeschosse benutzt. Obwohl durch den Einsatz der Volkspolizei die Tätlichkeiten rasch beendet werden konnten, blieben einzelne Gruppen am Ort. Die Polizei mußte ihre „Schlichtungsaktivitäten“ bis in die frühen Morgenstunden fortsetzen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen