■ Rassimus: Streibl heuchelt nicht
München/Berlin (AP/taz) – Der bayerische Ministerpräsident Max Streibl hat eine Teilnahme an der Großdemonstration gegen Ausländerhaß und Fremdenfeindlichkeit am 8. November in Berlin abgelehnt. Er begründete seine Absage damit, daß die Bevölkerung von Politikern Taten statt großer Worte erwarte. Nur durch die Lösung drängender Probleme wie des Mißbrauchs des Asylrechts könne der „Sumpf“ ausgetrocknet werden, in dem Radikalismus und Fremdenfeindlichkeit gediehen. Bundespräsident von Weizsäcker, der die Schirmherrschaft über die Demonstration übernommen hat, und die Berliner Parlamentspräsidentin Hanna-Renate Laurien wunderten sich: Streibl müsse wohl mißverstanden haben, daß es dabei nicht um den Artikel 16 GG gehe, sondern um Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, also eine Aussage, hinter der auch Max Streibl stehen müßte.
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