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Räumung war verfrüht

■ East Side Gallery: Bündnisgrüner Wieland kritisiert den Innensenator

Die Zukunft der Rollheimer nach der Räumung der Wagenburg an der East Side Gallery in Friedrichshain ist nach wie vor ungewiß. Der Chef der Abgeordnetenhausfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Wolfgang Wieland, hat Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) vorgeworfen, den Senatsbeschluß zur Umsiedlung der Rollheimer nach West-Staaken in Spandau bewußt zu unterlaufen. In einem Brief forderte der Grünen- Politiker den Senator auf, den „Schwebezustand“ zu beenden und den Umzug zu ermöglichen. Schönbohm hatte die Umsiedlung zur „Fiktion“ erklärt. Wieland kritisierte, daß tuberkulosekranke Wagenburgler mühsam im gesamten Stadtgebiet aufgespürt werden müßten. Im Interesse einer Tbc- Bekämpfung hätte die am Mittwoch erfolgte Räumung des Geländes so lange verschoben werden müssen, bis die Erkrankten informiert gewesen wären.

Nach den Worten des Berliner CDU-Fraktionschefs Roland Gewalt dürfe West-Staaken dagegen kein „Reservegebiet“ für Wagenburgen werden. Sollten die Rollheimer das Angebot des Senats zur Umsiedlung nach Spandau nicht annehmen, dürfe das Gelände nicht länger als Stellfläche für andere Wagenburgen vorgehalten werden, erklärte er. Die Wagenburg war am Mittwoch geräumt worden. ADN

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