■ Räume von Waffenhändlern durchsucht: Ermittlungen um Rüstungsexporte nach Libyen
Hamburg (AP) – Die Staatsanwaltschaften in München, Berlin und Stuttgart ermitteln offenbar in mehreren neuen Fällen gegen deutsche Geschäftsleute wegen Rüstungslieferungen nach Libyen. Die High-Tech-Exportgüter dienten unter anderem zur Vergrößerung der Reichweite von Scud-B-Raketen, die von Irak nach Libyen ausgelagert worden seien, berichtete der Stern gestern. Demnach ermitteln die Berliner Behörden gegen den Händler Hans-Dieter S. wegen versuchten Schmuggels von 660 Tonnen Rohstoffen zur Herstellung von Raketentreibstoff aus Weißrußland nach Libyen. Die Fahnder durchsuchten die Räume von S. und fünf mutmaßlichen Mittätern. Die Münchner Behörde ermittelt seit einem halben Jahr gegen Claus T. und Walter Z. Sie sollen an der Beschaffung von Raketentechnologie aus Deutschland und der Schweiz beteiligt sein. Gegen den bereits inhaftierten Waffenhändler Hans-Joachim R. wurde in Stuttgarter ein weiteres Ermittlungsverfahren eingeleitet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen