■ Radiodays: Donnerstag
Jörg Haider kann sich freuen, denn er ist der erfolgreichste rechtspopulistische Politiker Europas. An diesem Fakt ändern auch die explizit nazifreundlichen Statements des Österreichers nichts. Haider versteht es, sich das Image eines zupackenden Aufräumers zu geben, der auszog, die Selbstbedienungsmentalität und politische Handlungsunfähigkeit seiner etablierten Kollegen umzukrempeln. Mit dieser Haltung trifft er den Nerv jener enttäuschten Wähler im Alpenstaat, die von einer traditionellen Politik keine Lösung anstehender Probleme mehr erwarten. In „Der traut sich was, der Jörg“ wagte Karl Unger für den WDR3 einen Blick in die hemdsärmelige Welt des J.H. (21 Uhr).
Zur gleichen Zeit richtet auch im Norden der Republik Radio Bremen2 die Hörerantennen auf eine brisante Frage: Ist die Erde ein lebender Organismus und somit dringend schützenswürdig? Ja, meint Autor Mathias Bröckers und stützt sich auf die Erkenntnisse des Klimaforschers James Lovelock. Seit Ende der sechziger Jahre knackt dieser Herr mit dem schönen Namen im Auftrag der Nasa die harte Nuß der Frage: Is life possible on Mars? Um dies zu ergründen, wandte er sich dem eindeutig lebensermöglichenden Planeten Erde zu. Lovelock kam zu dem Schluß, daß nur ein aktiver, intelligenter Organismus fähig ist, das schmale Temperaturband und die komplizierte chemische Mixtur der Atmosphäre zu erhalten, unter der Leben sprießen kann. Seine Erkenntnis von der Erde als selbstregulierendes System nannte er „Gaia“ nach der griechischen Erdgöttin. Die Theorie betont also aus wissenschaftlicher Sicht die Lebendigkeit der Natur. Die Erde ist intelligent: 21 Uhr. Auch Autor Ulrich Thimm nimmt sich am Freitag, 14 Uhr in SFB 3 der Gaia-Theorie an. GeHa
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